Niedergerner Geschichtsweg

Der Agenda-Arbeitskreis "Kultur und Geschichte" arbeitet derzeit an einem weiteren Projekt: Mit alten Hausnamen und der Geschichte von öffentlichen und privaten Gebäuden ein Stück Heimatgeschichte lebendig zu erhalten.
Auf Geschichtstafeln werden diese Informationen festgehalten; Niedergerner und Gäste erfahren damit "im Vorbeigehen" immer wieder Wichtiges und Interessantes aus der Ortsgeschichte.
Näheres dazu in der Projektbeschreibung.

Die öffentlichen und privaten Gebäude, Häuser und Höfe, für die bisher Geschichtstafeln angefertigt wurden:

Öffentliche Gebäude und Häuser:

Haiming - Kirche Neuhofen

1536 erstmals urkundlich erwähnt als „das gozhaus zu S. Nicla“ mit der Bemerkung, dass „man alda gepaut“ habe. Aus der ursprünglichen romanischen Form des Turmes wird vermutet, dass es eine romanische Vorgängerkirche gab.

1868 erfolgte eine grundlegende Renovierung mit Umgestaltung des Turmes und Verlegung von Eingang und Sakristei.

1988 wurde der Innenraum vollständig restauriert.

St. Nikolaus Neuhofen ist eine Filialkirche zur Pfarrkirche Haiming.

Nach oben

Haiming - Pfarrhaus Haiming

Ursprünglich war der Pfarrhof der Pfarrei Haiming in Neuhofen.

1909 verkaufte Pfarrer Peter Heitzmannsberger das Anwesen in Neuhofen und ließ in Haiming den neuen Pfarrhof errichten.

Am 30. März 1909 ist Baubeginn; am 12. September segnet Bischof Sigismund Felix von Ow das neue Gebäude.

Der Arteser-Brunnen im Pfarrgarten ist 178 Meter tief.

Nach oben

Haiming - Pfarrkirche Haiming

1485 ließen der Hofmarksherr Jörg Pfaffenpeck und seine Frau Katharina, geb. Toblhamerin, vom Burghauser Baumeister Hanns Wechselperger die Pfarrkirche neu errichten.

Wie die Vorgängerkirchen ist sie dem Hl. Stephanus geweiht – der Kirchenpatron weist darauf hin, dass die Pfarrei Haiming von Anfang an zum Bistum Passau gehörte. Um 788 urkundlich aufgezeichnet ist die Schenkung des Hrodpald: Er gab der Passauer Domkirche „10 Hofstellen mit einer Kirche in dem Ort, der Heiminka heißt“.

Ab 1951 wurde in einer umfassenden Renovierung der Innenraum der Kirche in der ursprünglichen gotischen Form wieder hergestellt.

Nach oben

Haiming - Rathaus

Ursprünglich stand hier das Mesner-Haus für die Kirche St. Stephan.

1320 wird „Wernhart bei der chirchen“ urkundlich erwähnt.

1763 wird im Mesner-Gütl der erste Schulraum in Haiming eingerichtet; Wohnung, Stall, Stadl und Schulzimmer befanden sich unter einem Dach.

1904 wurde das jetzige Schulhaus gebaut und im „Alten Schulhaus“ verblieb die Lehrerwohnung.

1933 kommt die Gemeindekanzlei ins Haus; 1982 wird das Gebäude grundlegend zum Rathaus umgebaut.

2005 wird das Gebäude abgerissen und im Herbst 2006 wird das neu errichtete Rathaus bezogen.

Nach oben

Haiming - Schule

1904 wird auf dem „Friedhofland im Kirchfeld“ das neue Schulhaus gebaut: Es hat zwei Schulräume, eine Holzlege und eine Waschküche.

1953 wird das Gebäude um zwei Klassenzimmer und eine Hausmeisterwohnung erweitert.

1972 werden Schulhausanbau und die neue Turnhalle eingeweiht.

1990 wird das ganze Gebäude renoviert und großzügig erweitert: Ab jetzt werden alle Schüler in Haiming unterrichtet und im Schulhaus Niedergottsau wird der Kindergarten eröffnet.

Nach oben

Haiming - Unterer Wirt

Ein „wiert“ zu Haiming wird bereits 1475 urkundlich erwähnt.

1512 gehörten die „Taferne“ und der benachbarte Bauernhof, die „Eckhub“ zusammen. Der Zehent war an die Schlossherrschaft Haiming zu entrichten.

1868 erwarb der Bräu von Raitenhaslach, Dr. Baumgartner, das Wirtshaus und ließ es bis 1982 durch Pächter bewirtschaften.

Nach Aufgabe des Wirtsbetriebes kaufte 1989 die Gemeinde Haiming das Gebäude und gestaltete es von 1994 bis 1995 im Rahmen der Städtebauförderung und mit viel Eigenleistung zum Bürgerhaus um.

Nach oben

Private Gebäude, Häuser und Höfe:

Daxenthal - Klampfer

Die Anwesen und Häusl in Daxenthal entstanden durch Rodung des Forstes um 1600. Der Hausname kommt von einem früheren Besitzer, der als Pfannflicker auch Eisenklammern (Klampfen) anfertigte. Frühere Bezeichnungen waren „Hainzl-Sölde“ und „Pfannenflicker-Sölde“.

1612 wird als Besitzer Christoph Thallweger urkundlich erwähnt.

1760 leben der Pfannenflicker Anton Danninger und seine Frau Anna Maria auf dem Gütl, das zur Grundherrschaft Haiming gehört.

1949 kauft Ludwig Forster das Anwesen von Therese Starflinger, eine geborene Zauner.

Nach oben

Daxenthal - König

Die Herkunft des Hofnamens ist unbekannt. Auf dem Anwesen lebten im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Handwerker. Die Grundherrschaft war das Forstgericht.

1632 wird der Wagner Pankraz Stadler als Besitzer erwähnt.

1676 gehörte das Gütl dem Schneider Sebastian Orthmair.

1836 kaufen Josef Feichtner aus Strohham bei Kirchdorf und seine Frau Magdalena aus Marktlberg das Anwesen. Seitdem ist es in Familienbesitz.

Nach oben

Daxenthal - Steinhauser

In Daxenthal, entstanden durch Rodung des Forstes, waren die früheren Anwesen aus Holz errichtet. Der „Steinhauser“ wird das erste aus Stein errichtete Gebäude gewesen sein.

1610 wird als Eigentümer Georg Steinhauser erwähnt. Der Hof unterstand der Herrschaft Haiming und hatte ein Forstrecht. Der Besitzer musste der Herrschaft ungemessene Handfron leisten, also Arbeit zu abrufbaren Zeiten gegen geringes Entgelt.

1874 kommt die Familie Vilzmann auf den Hof.

1877 wird das benachbarte Rieplhäusl abgerissen; ein Teil der Grundstücke kommt durch Kauf zum Steinhauser-Anwesen.

Nach oben

Fahnbach - Fahnbeck

In Fahnbach gab es ursprünglich ein großes Gut; bereits vor 1320 wurde es geteilt in den Oberfahnbeck und den Unterfahnbeck. Für diesen Hof hat sich der Name Fahnbeck erhalten.

1535 war Grundherr die Kirche Niedergottsau.

1541 kam der Hof gerichtsmäßig zur neuen Hofmark Piesing.

1576 erhielt durch Tausch der Pfarrer von Haiming den Zehent des Hofes. Der damalige Besitzer Siegmund Fanpeck hatte den Hof zu freiem Eigen.

1899 erwarb die Witwe Anna Zinner den Hof.

Nach oben

Fahnbach - Sachsen

In Fahnbach gab es ursprünglich ein großes Gut; bereits vor 1320 wurde es geteilt in den Oberfahnbeck und den Unterfahnbeck. Durch einen der späteren Besitzer wurde aus Oberfahnbeck der Hausname Sachsen.

1535 war beim Hof auch eine Schmiede dabei.

1541 kam der Hof gerichtsmäßig zur neuen Hofmark Piesing.

1576 erhielt durch Tausch der Pfarrer von Haiming den Zehent des Hofes. Der damalige Besitzer Stephan Fanpeck hatte den Hof zu freiem Eigen.

Nach oben

Haarbach - Haarbeck

Haarbach war bis etwa 1280 ein Adelssitz mit der Burg auf der Haarbacher Höhe und dem Gutshof am Fuß des Berges.

1285 vermacht Ulrich der Chalb von Purchousen den Besitz seiner Tochter Agnes; als sie in das Kloster Altenhohenau bei Wasserburg eintritt, geht der Besitz an das Kloster über.

1483 gibt das Kloster den Gutshof den Brüdern Chuntz, Hanns und Jorg Harbacher zu Lehen. Die Burg auf der Anhöhe verfällt; mit den Steinen soll 1485 die Pfarrkirche Haiming erbaut worden sein.

1507 gab es bereits zwei Höfe: der Oberharpäck und der Unterharpäck, später der kleine Haarbeck genannt.

1541 kauft Rentmeister Kapar Offenhaimer beide Höfe; der Zehent ist jetzt an die Herrschaft Piesing zu leisten.

1880 werden als Besitzer Xaver und Klara Kaltenmarkner genannt.

Nach oben

Haiming - Altes Wasserschloss

Bis zu seinem Abbruch wegen Baufälligkeit, in den Jahren 1837 bis 1840, stand – vermutlich ein Jahrtausend lang – ein Wasserschloss auf der künstlichen Insel im heutigen Schlossweiher.

Das Hauptgebäude hatte vier Stockwerke und eine Mauerstärke im Erdgeschoss von 2 Metern, die seine ursprüngliche Bedeutung als Widerstandskern gegen fremde Einfälle erahnen lässt.

Die Schlossbesitzer waren zugleich Hofmarksherren, ausgestattet mit Obereigentum am Grund sowie der Niedergerichtsbarkeit.

In den Jahren 1838 bis 1840 erbaute der damalige Hofmarksherr Graf Sigmund von Berchem das oberhalb des Schlossweihers gelegene neue Haiminger Schloss.

Nach oben

Haiming - Angerer

Vor 1320 durch Teilung des alten Meier-Gutes entstanden; er gehört zu den ältesten Höfen im Dorf.

Der frühere Name „chaiserlehen“ deutet darauf hin, dass der Hof vom Vertreter des Bischofs als Lehen vergeben wurde.

1507 urkundliche Erwähnung des Linhard Anngerer.

Anger bedeutet ein umfriedetes Land, das nicht in die Dreifelderwirtschaft einbezogen war - die Angerer-Wiese mitten im Dorf gibt es noch heute.

Nach oben

Haiming - Antonius-Kapelle

Anton Freiherr von Ow (1858-1943) ließ die Kapelle zur Erinnerung an den Kagerer-Hof erbauen, der bis 1892 hier stand. Sie wurde am 13.6.1902 dem Hl. Antonius von Padua, Namenspatron des Erbauers, geweiht.

1998 wurde die denkmalgechützte Feldkapelle renoviert. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite wurden im Rahmen der Städtebauförderung zwei Linden gepflanzt.

Nach oben

Haiming - Bachweber

Der Beruf des Besitzers – Weber – und der vorbeifließende Haiminger Mühlbach gaben dem Hof seinen Namen.

1451 wird das Anwesen als Schneider-Gütl bezeichnet.

1570 wird erstmals ein Hanns Pachweber als Besitzer urkundlich erwähnt.

Aus dem Hof stammt der ehemalige Stadtpfarrer von Burghausen, Msgr. Johann Baptist Straubinger, geb. 23.12.1923.

Nach oben

Haiming - Gottschallerhaus

1925 von Lehrer Franz Gottschaller, dem Begründer des Obst- und Gartenbauvereins, erbaut.

von 1890 bis 1926 wurden auf seine Initiative hin etwa 10.000 Obstbäume in der Gemeinde gepflanzt.

Sein Sohn Erwin Gottschaller war viele Jahre Organist und Chorregent in Haiming.

In der Tradition des Erbauers dient das Haus seit Jahrzehnten als Wohnsitz für Lehrer.

Nach oben

Haiming - Grill

Der Hofname Grill wird von „krüllen“ (kräuseln) abgeleitet - ein früherer Besitzer hatte gekräuseltes Haar.

1650 heiratete Christoph Stöttner, Witwer „am Holz“, Katharina, die Witwe des „Rupert Grill“.

1751 wird das Gütl „Grill am Speisweiher“ als 1/32stel Hof gezählt.

1770 kauften Joseph Buchner und Margreth den Hof, er übte das Weberhandwerk aus.

1894 ersteigerten Alois Maier, Angerersohn, und seine Braut Anna Mittermaier das Anwesen.

1950 übernahmen Alois und Rosina Maier, geb Asenkerschbaumer aus Neuhofen das Gütl.

2003 erwarben Rudolf Dreier und seine Frau Manuela aus Burghausen das alte Anwesen.

Nach oben

Haiming - Hager Bäcker

1320 wird der Hof als „Eckhub“, der halbe Hof beim Eck (Berg) urkundlich erwähnt. Es war eines der größten Anwesen im Dorf, das dann später geteilt wurde.

1612 waren die „Egglhueb“ und der benachbarte Wirt vereinigt.

1843 kam mit Johann Fuchs das Bäckerhandwerk auf das Haus.

Seit 1886 ist das Anwesen im Besitz der Familie Hager.

Nach oben

Haiming - Haindl

Der Name „Haindl“ ist wohl die Abkürzung des Namens Heinrich. Ein früherer Besitzer hieß offenbar so; von ihm blieb der Name auf dem Haus.

1506 war die „Haindlhub“ durch Teilung aus der alten Angerhub hervorgegangen.

1901 kaufte Josef Unterhitzenberger mit Ehefrau Anna, geb. Strasser, das Gütl.

1934 übernahmen Sohn Martin und seine Frau Katharina, geb. Mayer, das Anwesen.

Nach oben

Haiming - Hillinger

Der Name stammt von einer ehemals nebenan befindlichen Wasserlake (Hülge).

1430 gab es in Haiming den Hülgerbauern.

1634 wird Georg Vorderhilinger erwähnt, der neben seinem Anwesen den herrschaftlichen Hof als Lehen erhält und deshalb Hofpaur zu Haiming genannt wurde.

Bis 1971 stand das gemauerte Wohnhaus und wurde dann durch einen Neubau ersetzt.

Bis 1998 wurde die Landwirtschaft im Vollerwerb betrieben.

Nach oben

Haiming - Höggerl

Der Hausname kommt von „Hegelein“ – früher eine Art Vortänzer und Vorsänger bei Festlichkeiten des Volkes.

1612 wird die „Höckherl Sölde“ erstmals urkundlich erwähnt.

1751 war das Häusl ein kleiner 1/32 Hof; um 1920 wurden die zum Hof gehörenden Grundstücke verkauft.

Nach oben

Haiming - Hofbauer

Der Ökonomiehof der Grundherrschaft Haiming war der Wasenhof, später auch „Hofbau“ genannt. Dieser wurde 1512 aufgeteilt und auf einem Teil der Fläche, etwa um 1600, entstanden hier die neuen Gebäude des Hofbau.

Das Anwesen wurde bis etwa 1800 von der Gutsherrschaft selbst bewirtschaftet; dann wurde ein Großteil der Flächen an verschiedene Untertanen auf Erbrecht vergeben.

1832 kaufte Josef Mittermeier den Rest des alten Hofbau; er und die nachfolgenden Besitzer vergrößerten das Anwesen durch Zukauf von Grundstücken.

Nach oben

Haiming - Kaltenecker

1702 erstmals urkundlich erwähnt. Damals hieß es Totengräbergütl.

1732 übernahm Wolfgang Fischer das Gütl. Er war Totengräber wie sein Vater und machte nach Ausbruch der Pest, von 1741 bis 1743, das große Sterben in Haiming mit.

1879 erwarben Martin und Anna Kaltenecker das Gütl, von da an hieß es Kaltenecker. Der neue Besitzer richtete auf der Hinterwiese eine Mostkälterei und Mostschänke ein. Das Anwesen ist seither in Familienbesitz.

Nach oben

Haiming - Kramer

Das Anwesen entstand, als Katharina Pelkhofer, die Witwe des Hofmarksherrn, 1539 einem Metzger erlaubte, im Garten des Mesner-Gütls ein Haus zu bauen.

1701 besitzen die Kramerseheleute Fromb das „Kramerhäusl bei der Kirch“.

1760 werden in der Kramerei Branntwein, Brot, Tabak und „derlei Kleinigkeiten“ verkauft.

Heute ist der „Kramer“ das einzige Lebensmittelgeschäft in der ganzen Gemeinde Haiming.

Nach oben

Haiming - Mühle

Ursprünglich gehörte die Mühle zur Gutsherrschaft Haiming;

später wurde sie ein eigenes Gütl, das die Herrschaft einem Müller gegen Abgaben überließ.

Obwohl viel älter wird die Mühle 1507 erstmals urkundlich erwähnt.

1612 hat der Müller Wolf Wibmer auf der „Hofmarksmill und saag“ Leibrecht.

Die Säge ist noch heute in Betrieb,

die Mühle wurde 1958 aufgegeben.

Nach oben

Haiming - Obermaier

Einer der 10 Höfe, die Hrodpald vor 788 der Kirche von Passau schenkte.

Bis ins 13. Jahrhundert Meier-Amtshof der bischöflichen Herrschaft.

Der Inhaber des Hofes war Vertreter des Bischofs und übte das Richteramt aus.

Durch Teilung, spätestens 1320, ging das Angerer-Anwesen hervor; der Meier-Hof erhielt den Namen Obermeier.

1491 urkundliche Erwähnung von Hans und Elisabeth Obermeier.

Nach oben

Haiming - Povler

Früher nannte man das Anwesen Weiherschusterhäusl, dann Schustermann und Kagersölde. Die letzte Bezeichnung lässt darauf schließen dass sich hier zur Zeit der Erbauung des Häusls noch ein Gehag (Gehölz) befand. Es dürfte um 1600 errichtet worden sein.

1817 kam Anton Povler, bisher Lehner in Viehhausen, durch Tausch auf das Anwesen. Daher stammt der Hausname Povler.

Bis 1970 wurde eine kleine Landwirtschaft betrieben.

1994 ist das alte Haus renoviert worden.

Nach oben

Haiming - Rehbauer

Abgeleitet von „räh“ (steifbeinig) kann der Name bedeuten, dass ein früherer Besitzer ein steifes Bein hatte.

1507 wird urkundlich der Lienhardt Röhl als Untertan der Gutsherschaft Haiming erwähnt.

1612 besitzt Christoph Rechelpaur das Rechelguett in Erbrecht.

In den Wirtschaftsgebäuden des alten Hofes wird seit 1985 eine Schreinerei betrieben.

Nach oben

Haiming - Riedl

Durch Teilung um 1500 ging das Anwesen aus dem Hilinger-Hof hervor und hieß ursprünglich Hinterhilinger.

1649 erwarb Sebastian Riedl das Anwesen; er war zugleich Besitzer des jetzigen Kronhuber-Anwesens, das früher „Riedl-Gütl“ hieß.

Die Namen der weiteren Besitzer sind Paintner (ab 1738), Bonimaier (ab 1776) und Geltinger (ab 1921).

Nach oben

Haiming - Schmied

Der Schmied gehörte mit dem Müller, Bader und Wirt zu den ehehaften (gesetzlich geordneten) Gewerben und war der Gutsherrschaft Haiming untertan.

1430 urkundlich erwähnt als Steffel Smidshännsel zu Haiming.

1522 wird der Besitz als Schmidgütl zusamt der Eeschmiten genannt.

Die Schmiede in Haiming wurde bis 1983 betrieben.

Nach oben

Haiming - Schreiner

1861 wurde der Stadl des benachbarten Huberkramer-Anwesens vom Schreiner Moritz Stelzer gekauft und zu einem Wohnhaus umgebaut.

Seit 1876 ist das Anwesen im Besitz der Familie Obermaier.

Bis 1958 betrieben die Besitzer Obermaier die Schreinerei. Danach übte Josef Obermaier in dem Haus bis 1980 das Glaserhandwerk aus.

Nach oben

Haiming - Schreiner Hansl

Die Gutsherrschaft erlaubte dem Schreiner vom Schloss auf dem Herrschaftsgrund ein Häusl zu bauen.

1696 wird der Tod von „Philipp auf der sogen. Schreiner Sölden“ urkundlich erwähnt.

1866 übernahmen Johann Strasser, Spendlingersohn von Winklham, und seine Frau Anna das Anwesen.

1935 werden Josef Strasser und Theresia, geb. Botz, Besitzer. Bewirtschaftet wurde das Anwesen von Bruder Georg Strasser (1. Bürgermeister von 1948 bis 1977) und seiner Frau Franziska, geb. Botz.

Nach oben

Haiming - Stegmüller

Ursprünglich hieß das Stegmüller-Anwesen „Badergütl“. Bis 1870 gab es ein Dampfbad und ein Brechelbad zum Flachs brechen.

1512 wird das Anwesen als „Schustergütl auf dem Graben bei der alten Badstuben“ erwähnt.

Als 1876 Jakob Stegmüller das Haus erwar, bürgerte sich dessen Name als Hausname ein.

1934 gründete Stefan Maier eine Schreinerei.

Nach oben

Haiming - Überführer

Die Überfuhr über die Salzach war ein altes Recht der Gutsherrschaft Haiming.

Um 1500 wurde das „Fergenhaus“ gebaut.

Etwa bis Kriegsbeginn 1939, wurden die Leute für ein paar Groschen über die Salzach nach Österreich gebracht. Tiere und allerlei Waren wurden von dort herüber transportiert. Es wurde auch rege geschmuggelt. Die Fahrt über die reißende Flut war nicht ganz ungefährlich, da das Boot an keinem Seil hing und kein Insasse schwimmen konnte. Ein langer Haken und ein Ruder dienten dem Fährmann zum Steuern.

Bevor 1952 der Salzachdamm gebaut wurde ging das Wasser bei Hochwasser bis zum Überführerhaus.

Ludwig Jetzlsperger war der letzte Fährmann

Nach oben

Haiming - Valentini-Stadl

Der Stadl ist der letzte Überrest des Valentini Häusls, das mit seiner Stallung, Streuhütte und Backofen bis 1885 an dieser Stelle stand.

Es gehörte zum Schloss und wurde seit ca. 1612 vom herrschaftlichen Amtmann oder Gerichtsdiener bewohnt.

Der Name rührt her von Valentin Graf, der bis 1837 Gerichtsdiener war.

Als 1848 die Patrimonialgerichte aufgehoben wurden, verlor auch das Valentini-Häusl seine öffentliche Bedeutung.

Nach oben

Haiming - Vorlehner

Er ist einer der ältesten Höfe, die schon um 788 dem Hrodpald gehörten und später dem bischöflichen Verwalter auf dem Meier-Gut unterstanden.

Um 1400 wurde das Wagnerschuster-Anwesen abgetrennt.

1538 erwarben Jörg Farlechner und seine Frau Ursula die Leibsgerechtigkeit auf dem „Parlechnergut unter den Linden“.

Seit 1799 ist der Name Vilzmann auf dem Hof.

Nach oben

Haiming - Wagner

Um 1550 auf herrschaftlichem Grund errichtet. Der ursprüngliche Name lautete „Schreinersölde“.

1612 urkundliche Erwähnung von „Stefan auf der Tischler oder Schreiner Sölden“.

1798 kaufte der Wagner Lorenz Biermayr das Anwesen und begründete die Wagnerei.

1888 kommt die Familie Eller durch Kauf auf das Gehöft.

Nach oben

Haiming - Wagnerschuster

1330 wird „der wagner an dem pach“ urkundlich erwähnt. Das Anwesen dürfte aus dem Vorlehner-Hof hervorgegangen sein.

Die Besitzer wurden nach den von ihnen ausgeübten Berufen benannt; 1610 war Andre Schuster auf dem Hof.

Bis 1848 waren Zehent und Jagdscharwerk an die Hofmark Haiming zu leisten.

1903 übernahm die Familie Winter vom ehemaligen „Sepplohner-Hof“ das Gütl; sie hatten das Anwesen schon von 1848 bis 1869 bewirtschaftet.

Nach oben

Haiming - Wasenbauer

Wasen bezeichnet einen fruchtbaren Boden und der Wasenbauer bewirtschaftet ihn.

1491 wird als Besitzer Hanns Wasmair urkundlich erwähnt.

1882 wurde der durch Teilung und Verkauf verkleinerte Hof versteigert; Sigismund Felix von Ow erwarb Haus und Grundstück und errichtete die „Baron von Owsche Kranken- und Armenhausstiftung“.

Bis 1991 führten Mallersdorfer Schwestern das baulich mehrfach erweiterte Altenheim.

Nach Errichtung des neuen Altenheimes blieb vom ursprünglichen Gebäude nur dieser Teil erhalten und wird seit Oktober 2000 als Tagesförderstätte genutzt.

Nach oben

Haiming - Wiesenberger

Erstmals 1612 urkundlich erwähnt hatten Peter Pillmannsperger und seine Frau Margret Leibrecht auf der Hainrichsölde. Noch ältere Bezeichnungen waren „am Hinterhäur“ und „Grill“.

1855 wurde Anton Wiesenberger Besitzer des Anwesens. Nach ihm heißt es jetzt Wiesenberger.

1948 bis 1958 betrieben Elisabeth und Cilli Vilzmann hier eine Schneiderei.

1979 wurde das alte Haus abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

Nach oben

Haiming - Wölfinger

Das Haus dürfte kurz vor 1600, wie die meisten Häuser in der Straße, entstanden sein.

1612 wird das Anwesen erstmals im Stiftsbuch des Schlossarchives als erwähnt. Wegen der Lage am Schlossweiher wird es als „Heusl am Graben sonsten Schneider heusl genanth“ bezeichnet.

1835 heiratete Josef Wölfinger aus Pfarrkirchen auf das Gütl. Seither ist der Hausname Wölfinger gebräuchlich.

Nach oben

Holzhausen - Aigner

Der Name könnte bedeuten, dass der Hof einmal volles Eigentum des Besitzers und er keinem Grundherrn untertänig war.

1320 wird der „Aigner ze Holtzhausen“ im Verzeichnis der Holzrechtsbesitzer genannt.

1440 wird der Hof in einem Zehentregister erwähnt, ist als kein freies Eigen mehr.

1752 ist das Anwesen im Besitz des Klosters Seemannshausen bei Ganghofen.

1892 erwerben Johann und Viktoria Strasser den Hof.

Nach oben

Holzhausen - Grünleitner

Der Huber zu Holzhausen, Johann Grashuber, hatte bei seinem Hof ein Zuhäusl errichtet. 1839 trennte er das Gebäude und 12 Tagwerk Grund vom Hof ab und verkaufte es an Simon Pollerstaller und seine Frau Maria. Der Hofname war jetzt „Oberhuber“.

1875 kamen durch Tausch Franz und Katharina Pitz vom Vedl-Anwesen auf das Gütl.

1888 kaufen Ludwig und Mathilde Grünleitner von Irping bei Simbach das Anwesen. Ab jetzt lautet der Hofname „Grünleitner“.

Nach oben

Holzhausen - Huber

Der herzogliche Forst reichte früher bis an Holzhausen heran und der Hof, der am Forst stand, hieß Forst-Hub. Davon kommt der Hofname.

Das Anwesen wird im ältesten Urbar der bayerischen Herzöge von 1240 als „ze Holzhusen diu Forsthuba“ erwähnt.

Bis zur Forstrodung bei Daxenthal wohnte der Förster auf dem Hof. Dann kam der Hof in den Besitz von Bauern.

1532 untersteht die Forsthub als ½-Hof dem Forstgericht.

Ab 1833 wechselt der Hof sechsmal den Besitzer bis 1891 Georg Hofbauer das Anwesen erwirbt.

Nach oben

Holzhausen - Kastenmeier

Der Name Kasten leitet sich ab von Getreidekasten.

Der Kastenmeier war der Wirtschaftshof der Edlen von Holzhausen. Der Herrschaftshof wurde vor 1320 aufgeteilt und an Bauern vergeben.

1320 wird im Forstrechtsverzeichnis ein „Wernhart ze Chastenhof“ aufgeführt. 1363 wird der Hof dem Kloster Raitenhaslach geschenkt.

1530 ist Besitzer Hans Kastenmeier.

Ab 1803 sind nach der Auflösung des Klosters Raitenhaslach die Abgaben an das Rentamt Burghausen zu entrichten.

1892 wird der Hof durch Verkauf zahlreicher Grundstücke erheblich verkleinert; in diesem Jahr erwerben ihn Johann und Anna Eichinger.

Nach oben

Holzhausen - Lindner

Der Hofname weist darauf hin, dass hier einst die Dorflinde von Holzhausen gestanden sein muß.

1320 wird im Verzeichnis der Forstrechtsinhaber ein Bauer „an der Linden“ erwähnt.

1507 gehört das Anwesen dem Pfarrhof zu Neuhofen. Der Viehbestand betrug damals 2 Pferde, 2 Kühe, 1 Jungrind, 2 Schweine, 10 Schafe und 1 Bienenstock.

1838 kommt die Familie Neumaier auf den Hof: Stefan Neumaier aus Eschlberg heirat die verwitwete Hofbesitzerin Anna Riepl.

Nach oben

Holzhausen - Riedl

Das Riedl-Gut und der Kaplhofer werden die beiden Höfe sein, die der Mönch Fato um 900 der Domkirche zu Passau schenkte. Um 1260 kam der Hof in den Besitz des Herzogs und wurde dann als Lehen vergeben.

Der Hofname ist eine Abkürzung für Rudolf und stammt von einem frühen Besitzer.

Um 1400 bekommt Öttl vom Herzog das „Ruedl-Lehen“.

1440 wird das Anwesen als „Rüedlynn“ (Riedl-Hub) bezeichnet.

1617 gehört der Hof als kurfürstliches Lehen nach Burghausen.

1799 erhält den Zehent der Pfarrer von Neuhofen.

Mit Ignaz Heindlmeier aus Enhofen kommt 1931 der Name der jetzigen Eigentümer auf den Hof.

Nach oben

Holzhausen - Schifter

Der Hofname kommt von einer Berufsbezeichnung: Schifter heißt der Handwerker, der für Gewehre den hölzernen Schaft herstellte. Der frühere Hausname war „Tanzl“ - bei dem Hof befand sich der Tanzplatz von Holzhausen.

1320 wird urkundlich Ott Gurger als Besitzer erwähnt.

1430 taucht bereits der Hofname „Tänzl“ auf.

1518 geht das Grundeigentum der Tänzl-Sölde von der Kirche Niedergottsau an den Pfarrer von Neuhofen über

1776 erwirbt Jakob Binder den Hof. Er ist in Marktl und Daxenthal Büchsenschifter.

1852 erwerben Josef und Therese Kobler, Vorfahren der jetzigen Eigentümer, das Anwesen.

Nach oben

Holzhausen - Vedl

1320 wird im Verzeichnis der Forstrechtsinhaber ein „Wernhart ze Holtzhausen“ erwähnt; er ist Besitzer des Vedl-Anwesens. Abgeleitet dürfte der Hofname von Vitus sein.

1332 wird der Hof im Grundbuch von Raitenhaslach erwähnt, denn er gehört dem Kloster Raitenhaslach.

1430 muß der Besitzer „Michel am fechtlehen“ 3 Pfennige Mai- und Herbststeuer bezahlen.

1620 heißt der Besitzer Thomas Fetl.

1875 kommen Anton und Josefa Aichbauer vom Grünleitner-Anwesen durch Tausch auf den Hof.

Nach oben

Leichspoint - Breitenlohner-Kreuz

Bis 1900 stand hier das Breitenlohner-Anwesen, bereits 1320 als „Praitentenloch“ urkundlich erwähnt. Die letzten Besitzer Joseph und Viktoria Wegerer, geb. Steiger, verkauften 1899 den Besitz an die Gutsherrschaft Piesing.

Das Kreuz ließ Sohn Josef Steiger zur Erinnerung an den elterlichen Hof setzen. Er war 1899 in die USA ausgewandert, wo ihm eine Farmerfamilie das Priesterstudium ermöglichte. Er wurde 1914 zum Priester geweiht und war dann 24 Jahre lang Pfarrer in Earling im Staate Iowa.

Anfang der 1990 er Jahre hat Hans Dreier (+ 1996 ) aus Moosen das Kreuz und die Anlage erneuert.

Nach oben

Niedergottsau - Huber

Das Huber-Anwesen gehört zu den Höfen, die Sigiperth um 788 der Domkirche Passau schenkte. Der Name leitet sich ab von „Hube“ - die alte Bezeichnung eines ½-Hofes mit 50 - 60 Tagwerk Grund.

Um 1260 kommt der Hof in den Besitz des bayerischen Herzogs.

1517 erwerben die Edlen von Dachsberg das Anwesen.

1565 beträgt der Zehent an die Gutsherrschaft Piesing 39 Garben Weizen und 240 Garben Korn.

Seit 1772 ist der Hof in Besitz der Familien Mayr und Mayerhofer.

1945 brennt der Hof ab und muß neu aufgebaut werden.

Nach oben

Piesing - Schloss Piesing

Der Sitz Piesing, urkundlich schon um 1300 genannt, wird 1541 zur Hofmark erhoben.

1577 findet erstmals ein Schloss, noch aus Holz, Erwähnung; nach einem Brand wird es 1600 aus Stein neu errichtet.

1726/27 erfolgt unter Carl Adam von Freyberg der Neubau des jetzigen Schlosses im Barockstil.

1869 kommt Piesing in den Besitz der Familie von Ow.

Sigmund Freiherr von Ow, der spätere Passauer Bischof Sigismund Felix, lässt 1901 die Maria-Hilf-Kapelle und die Bibliothek anbauen.

Nach oben

Stockach - Bachmaier

Das Anwesen entstand um 1500 und gehörte der Kirche Niedergottsau. Frühere Hausnamen waren „Unterstöckl“ und „Schneidersölde“.

1506 wird das Anwesen als „Gütl zu Stock, oberhalb Holzhausen, hinter dem Berg“ erstmals erwähnt.

1632 kaufen Leonhard Stöckl und seine Frau Ursula von der Kirche Niedergottsau das Leibrecht auf dem Anwesen.

Von 1833 bis 1903 gibt es 7 Besitzer, dann kaufen Johann und Maria Bachmaier das Gütl und begründen die Familientradition.

Nach oben

Stockach - Forstpointner

Der Name bezeichnet einen Bauern, der nahe dem Forst ein eingezäuntes Grundstück (Point) bewirtschaftete.

Das Gütl dürfte um 1700 errichtet worden sein; die Grundfläche wurde vom Kastenmeier-Anwesen in Holzhausen abgetrennt.

1766 werden als Eigentümer Lorenz Holzner und Katharina erwähnt.

1877 erwarben Johann und Franziska Forstpointner das Anwesen mit dem Forstrecht.

1922 wurde das Wohnhaus neu errichtet.

Nach oben

Thalweg - Stiegler

Thalweg bestand ursprünglich aus einem Hof, errichtet auf dem Brunnberg, der den Edlen von Thalweg gehörte. Durch Teilung im 14. Jahrhundert entstanden die beiden jetzt bestehenden Anwesen.

Ab 1544 war der Zehent an die Herrschaft in Piesing zu entrichten.

1803 brannte der Hof ab.

1818 erwarb Johann Stiegler aus Wimm das Anwesen; aus dem „Hinterthalweger“ wurde der Stiegler-Hof.

Das Anwesen gehörte zur Gemeinde Schützing, die am 1.1.1970 aufgelöst wurde.

Nach oben

Viehhausen - Erlacher

Das Erlacher-Anwesen ist ein Ausbruch aus dem Schmidl-Gut. Das genaue Jahr der Abtrennung ist nicht bekannt.

1848 wird der Schuhmacher Gregor Speckner in Viehhausen Nr. 67 genannt. Vermutlich war er mit seiner Frau der Inwohner (Mieter) auf dem Gütl.

1854 – 1909 sechsmaliger Wechsel der Besitzer

1909 erwarb das Gütl Johann Erlacher. Von ihm stammt der heutige Hofname.

1921 erfolgt der Abbruch des alten Hauses mit Neubau

1987 Erweiterung des Hauses mit Drehung des Dachstuhles

Nach oben

Viehhausen - Kerndl

Der Kerndl entstand im 14. Jahrhundert vermutlich durch Abtrennung vom damaligen Huber-Gute in Viehhausen.

Der Hofname Kerndl könnte von Korn/Getreide oder von einer Koseform von Konrad kommen.

Andere Hofbezeichnungen dieser Zeit lauten „Chörndelein“ und „Chärndellehen“.

1507 gelangt der Hof zur Herrschaft Haiming.

1886 brannte das Anwesen nieder und wurde neu aufgebaut.

1894 kamen Franz und Cäzilia Emmersberger durch Tausch vom Binder-Gütl in Daxenthal auf das Kerndl-Gut.

Nach oben

Viehhausen - Schmid

Die Schmiede entstand durch einen Ausbruch aus dem alten Weixllehen Sie gehörte früher zum Pfarrhof Stammham..

1507 ist ein Hanns Schmid nachweisbar.

1559 verkaufte Ruprecht Schmidt um 104 Gulden das Häusl mitsamt der „Schmitten und Schmittschlag“ an „Georg Schmidt ab dem Berg“ und dessen Frau Margarete.

1650 ist die Schmiede freies Eigen mit einer Kuh und einem Kalb.

1885 Kauf durch Kagerer Ferdinand.

1894 Zukauf und Vereinigung mit dem Schneider-Gütl, auch Schmidschneider-Haus genannt, das ebenfalls aus dem zertrümmerten Weixllehen hervorging. Es diente seitdem als Wohnhaus , die Schmid’n als Werkstatt und Stall.

Nach oben

Viehhausen - Spaner

In früheren Jahrhunderten wurden die Stuben durch das Spanlicht erhellt, Kerzen oder Öllampen waren zu teuer Der Handwerker, der diese Späne meist aus Kiefernholz herstellte, wurde Spaner genannt.

1507 erste urkundliche Erwähnung, Grundherr ist die Kirche in Niedergottsau

1592 ist der Spaner im Besitz zweier Sölden.

1886 brennen der Spaner und die zwei benachbarten Höfe (Kerndl und Fischl) ab, einzig der in der Mitte stehende „Kerndlbofa“ (Backofen) blieb aus alter Zeit erhalten. Ausgelöst wurde der Brand durch die Spanerin, die abends noch mit einem Kienspan als Lichtquelle im Heuboden bei einer Bruthenne nachschauen wollte.

Nach oben

Vordorf - Gabelberger

Dieses Anwesen ist aus dem Austragshäusl des Schusterbauern entstanden.

1797 erhielt es der Tagwerker Josef Reiter, ein Bruder des damaligen Schusterbauern, als Wohnsitz.

1830 kommt durch Johann Gabelberger der Hofname auf das Haus.

1918 erwerben August Kreil von Taubenbach und seine Frau Maria geb. Reiterer das Anwesen. Die alten Gebäude wurden bis auf einen kleinen Rest des Wohnhauses 1979 abgebrochen.

Nach oben

Vordorf - Gradl

1320 wird der Hof als „Ortmair“ urkundlich erwähnt; es ist eines der ältesten Anwesen in Haiming.

1507 war Besitzer der Bauer „Linhard grätl“ – von ihm leitet sich der Name Gradl ab.

Der Name Gradl kommt von „Bettgradl“ (Inlett), weil früher Weber auf dem Hof waren.

1799 wurde der Hof freies Eigen; der Zehent war an die Herrschaft Haiming zu zahlen.

1846 übernahm Johann Baptist Straubinger den Hof, er ist der Erbauer der Gradlkapelle.

Nach oben

Vordorf - Gradlkapelle

Erbaut wurde die Kapelle von Johann Baptist Straubinger, der 1846 das Gradl-Anwesen übernommen hatte.

1861 begann er mit dem hölzernen Teil - Altarraum und Türmchen. Der zweite Teil mit dem steinernen Eingang wurde 1867 errichtet.

Er stattete die Kapelle mit sakralen Gegenständen aus, die er in der näheren Umgebung während der Säkularisation aufgekauft hatte.

Seit 1985 renovieren die Besitzer Hannerl und Hans Fredlmeier die Kapelle.

Nach oben

Vordorf - Schusterbauer

1320 wird „Ze Vordorf Fridrich“ schriftlich erwähnt. Später wurde neben der Landwirtschaft das Schuster Handwerk betrieben.

1612 kommt der Schusterbauernhof unter die Herrschaft Haiming.

1702 betragen die Abgaben 11 Gulden und 22 Kreutzer, finanzieller Gegenwert für 100 Eier, 4 Hühner, 1/4 Liter Wein, und Scharwerkdienste.

1917 erwerben der Stegmüllersohn Franz Xaver Maier, Schreiner in Haiming und seine Braut Mathilde Schüßleder von Daxenthal das Gütl.

1956 übernehmen Franz Xaver Maier und Maria geb. Zinner.

1984 wurde das alte Haus von Franz-Xaver Maier (Vetter) und seiner Frau Inge grundlegend renoviert.

Nach oben

Winklham - Hauer

Der Hausname „Hauer“ kommt von dem Wort „Hau“, das heißt Hacke und bezeichnet den Tagwerker, der mit der Hau arbeitet.

Die Herrschaft von Winklham hatte sich zu den auf dem Schlosse notwendigen Arbeiten einen „Hauer“ in nächster Nähe auf ihrem Grund und Boden angesiedelt.

1580 wird das Anwesen erstmals urkundlich erwähnt: Die „Jahenstorfer zu Winklham“ ließen sich vom Forst für das „Hauerhäusl“ Rechtholz geben.

Nach oben

Winklham - Huber

Der Name Huber kommt von „Hube“ (Bauernhof). Das Anwesen war der ehemalige Gutshof der Herrschaft Winklham. Das Schloss dürfte im heutigen Obstgarten gestanden haben, neben dem von Spannloh kommenden Bächlein.

1320 wird ein Anwesen „ze Winchelheim“ genannt.

Um 1470 sind die „Edlen von Toblheim“ in Haiming ausgestorben. Ihnen hatte der Hof als Schlossgut zu Winklham gehört.

1801 war das Gut immer noch zehentfrei.

Das Haus war vollständig aus Holz gebaut. Es musste 1947 einem Neubau weichen.

Nach oben

Winklham - Kaplhofer

Der Name deutet darauf hin, dass bei diesem Hof früher eine Kapelle gestanden ist. Ursprünglich waren der Kaplhofer und der Spendlinger ein Hof; im Forstrechtsverzeichnis von 1320 wird er als „ott in dem Winchel“ bezeichnet.

1430 ist Fridel Kappelhofer auf dem Anwesen.

1537 wird als Besitzer Marthan Keplhofer urkundlich erwähnt.

1861 erwerben Josef und Therese Zellhuber das Anwesen; sie hatten vorher das Spannergut in Viehhausen bewirtschaftet.

1926 heirat Johann Hofer, Hubmüllersohn, die Hoferbin Anna Zellhuber.

Nach oben

Winklham - Kleebauer

Der Kleebauer und der Rödl gehörten früher nicht zu Winklham, sie bildeten eine selbständige Ansiedlung die „Mitterndorf“ genannt wurde.

1320 wird der Hof erstmals im Forstrechtsverzeichnis erwähnt.

1430 ist Ulrich Klee zu Mitterndorf der erste bekannte Bauer auf dem Anwesen.

1717 kaufen Egid Kuchlbauer und seine Frau Monika geb. Nidermayer, den Hof. Er war Baumeister in Piesing.

Das Anwesen ist in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben.

Nach oben

Winklham - Maier

Früher hieß das Anwesen „Fischhub“: Der Bauer war einst auch Fischer für die Gutsherrschaft Haiming auf Inn und Salzach.

1320 steht der Hof „div Vischlin“ (die Fischhub) im Verzeichnis der Forstrechtler.

1537 wird der Hof in einer Gerichtsurkunde erwähnt als „die Fischhub zu Wingklhaim, das Mayrgütl genannt“.

1611 gehört das Anwesen zur Herrschaft auf Schloss Winklham.

1996 wird das alte Haus abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

Nach oben

Winklham - Neumaier

Das Anwesen wurde um 1450 vom Maier-Gut abgetrennt und hat davon später den Hausnamen bekommen.

1456 ist der Hof als „Grätlehen“ urkundlich erwähnt, 1506 wird er „Newmaiergut“ genannt.

1537 wird als Besitzer Christoph Neumair genannt.

1611 sind die Abgaben an das Schloss Winklham zu leisten.

1789 geht der Zehent an die Herschaft Haiming, die 1612 das Schloss und das Gut Winklham gekauft hatte.

1809 kaufen Johann und Barbara Vogl den Hof; seitdem ist er in Familienbesitz.

Nach oben

Winklham - Rödl

In dem Hofnamen steckt das altbayrische Wort „rödeln“, was übersetzt Erbsen putzen heißt.

1416 ist der Hofname „Röttl“ bereits überliefert.

„Mitterndorf“ nannte man damals den Rödl und den Kleebauern; die beiden Höfe liegen zwischen Vordorf und Winklham. Das Spital Braunau, das Gut Piesing und die Grafen von Berchem waren Besitzer.

1681 wird Adam Aichperger ( Redl ) „Totengräber in Haiming“ als Besitzer genannt.

1876 erwerben Thomas und Ursula Satzinger das Anwesen.

1904 heiratet Josef Schönhofer die Tochter Rosamunde Satzinger. Das Haus ist mehrmals renoviert worden, seine Grundsubstanz ist jedoch erhalten.

Nach oben

Winklham - Spendlinger

Um 1500 wurde der kleine Platz zwischen Kaplhofer, Maier und dem niederen Abhang kurz „Fleck“ genannt. „Spendling“ eine Art Pflaume, die auf dem Fleck wuchs, könnte den Hofnamen geprägt haben.

1512 hatte Hans Spendlinger Erbrecht auf dem Anwesen.

1555 kommt das Anwesen zur Herrschaft Haiming und verbleibt dort bis 1848.

1839 kommt die Familie Asenkerschbaumer aus Unterdietfurt auf den Hof.

Bis 1993 war die Landwirtschaft in Betrieb. Das alte Haus ist in seinem Urzustand erhalten.

Nach oben

Winklham - Toni Mitterer

1320 ist ein Hof namens „Hülber“ schriftlich nachweisbar.

Der Name „Mitterer“ entstand durch die Lage des Hofes; er war der mittlere unter drei nahe beisammen stehenden Höfen.

1535 gehört das Gütl zur Pfarrkirche Haiming, Leonhard Mitterer bewirtschaftet es.

1775 erhält die Herrschaft Piesing die Gerichtsbarkeit über das Anwesen.

Bis 1934 war der Göppel in Betrieb. Das Gerät wurde von einem Pferd gezogen und diente zum Futterschneiden.

Bis 1980 wurde auf dem Hof die Landwirtschaft betrieben.

Nach oben