Bericht zur Gemeinderatssitzung vom 19.10.2023

Bericht des Bürgermeisters
Am 5.10.2023 gab es im Rathaus ein erstes Treffen für das Projekt Agro-Forst auf einer gemeindlichen Fläche in Haiming. Als Gesprächspartner war eingeladen der Fachberater Peter Prinz vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung Forsten in Töging – von unserer Seite waren dabei Landwirt und Pächter Johannes Hofer, Waldreferent Felix von Ow, Baumspezialist Josef Emmersberger und Bürgermeister Wolfgang Beier. Grundsätzlich hat der Fachreferent diesen Plan auf einer rund 3 ha großen Fläche begrüßt und die Förderkulisse für drei verschiedene Arten von Agro-Forst-Kulturen aufgezeigt. Möglich wäre eine sog. Kurzumtriebsplantage, eine Anpflanzung von Sträuchern oder die Anpflanzung von Wertholz. Für alle drei Arten gibt es Flächengrößen- und Abstandsvorgaben als Fördervoraussetzung. Denkbar wäre auch eine Kombination; dies würde auch Landwirt Johannes Hofer befürworten, da dann auf der ausreichend großen Fläche ein Pilotprojekt entstehen kann. Die Frist für die Antragsstellung für dieses Jahr war der 16.10.2023, das konnte nicht mehr eingehalten werden. In den kommenden Monaten soll jetzt das Pflanzkonzept erarbeitet werden, um dann zu überprüfen, dass die Förderkriterien erfüllt sind, Weiter wird ein Gespräch mit der Unteren Naturschutzbehörde geführt, um auch deren Meinung zum Projekt einzuholen. Antragstellung für die Förderung wird im September 2024 sein, die Pflanzung ist dann für November 2024 angedacht.
Bei der Landtagswahl am 8.10.2023 liegt in Haiming die Wahlbeteiligung bei 78,7% und damit über dem Landesdurchschnitt. Die stärkste Partei ist die CSU mit 42,2% gefolgt von den FW mit 20,2%. Diese Ergebnisse liegen auch über dem Landesdurchschnitt. AfD folgt mit 14,1%, dann Grüne 7,9%, SPD 4,1% und FDP 3,8%. Diese Ergebnisse liegen unter dem Ergebnis in Bayern. In den 6 Wahlbezirken (drei Urnenwahl, drei Briefwahl) waren insgesamt 36 ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Helfer im Einsatz, um die Durchführung der Wahl und die Auszählung sicherzustellen. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung waren sie bis nach Mitternacht im Einsatz. Dafür sage ich meinen herzlichen Dank.
Im Amtsblatt des Landkreises Altötting vom 26.9.2023 wurden die Einwohner der Städte und Gemeinden zum Stand 30.6.2023 mitgeteilt. Danach hat die Gemeinde Haiming 2533 Einwohner, 10 mehr als zum 31.12.2022. Der Landkreis insgesamt hat 114.083 Einwohner. Im Vergleich zum Jahresende 2022 beträgt der Zuwachs 285 Personen. 14 Landkreisgemeinde haben eine positive Bevölkerungsentwicklung, bei 10 Gemeinden nimmt die Bevölkerung ab. In Haiming ist die Einwohnerzahl vom 30.6.2007 bis 30.6.2023 um 57 Personen gestiegen, das sind in 16 Jahren 2,3%. Im Gesamtlandkreis beträgt das Wachstum 4,68%.
Am 10.10.2023 teilte uns das Wasserwirtschaftsamt Traunstein das Ergebnis der technischen Überwachung unserer Kläranlage am 22.5. und 21.9.2023 mit. Alle vorgeschriebenen Parameter wie Abwasservolumenstrom, CSB-Gehalt sowie die Mengen an Ammoniumstickstoff, mineralischer Stickstoff und Phosphor sind eingehalten bzw. deutlich unterschritten. So wäre ein Phosphorgehalt von 2,5 mg/l zulässig, der gemessene Wert beträgt 0,88. Für die Reinigungsleistung der Kläranlage ist der CSB-Wert maßgeblich. Auch dieser Wert ist eingehalten.
Bei der Ökomodellregion Inn-Salzach gibt es einen personellen Wechsel: Die bisherige Projektleiterin Amir Zaghdoudi geht zum Weiterstudium nach Wien, ihr Nachfolger ist Thomas Reiter. Der Diplomagraringenieur stammt aus dem fränkischen Roth und lebt seit 22 Jahren in Burgkirchen. Die letzten 20 Jahre arbeitete er als Geschäftsführer bei der Chiemgauer Naturfleisch GmbH, die Biofleisch vermarktet. Sein Schwerpunkt bei der Öko-Modellregion ist auch der Aufbau und die Unterstützung von Vermarktungsketten für Bio- und regionale Produkte, die Grundvoraussetzung dafür, dass Landwirte auf biologische Erzeugung umsteigen können. Nur so kann das von der Politik gesetzte Ziel, 30% der Fläche ökologisch zu bewirtschaften, erreicht werden. Seine Mitarbeiterin ist Natascha Hendel, deren Arbeitsschwerpunkt die Öffentlichkeitsarbeit ist.
Am 13.10.2023 traf sich der jährliche kommunale Info-Kreis der Energie Südbayern (ESB) und der Energienetze Bayern, unsere Partner beim Betrieb der Erdgasleitungen im Gemeindegebiet. In den Vorträgen wird deutlich das Bemühen, im Rahmen der notwendigen Energiewende in Zusammenarbeit mit anderen Gasversorgern Lösungen zu finden, das flächendeckende Gasnetz weiter als Infrastruktureinrichtung nutzen zu können. Verstärkt wird deswegen in Anlagen zur Erzeugung von Biogas investiert, aber derer Hauptfokus liegt auf der dezentralen Erzeugung von Wasserstoff und Nutzung des Leitungsnetzes zur Verteilung in der Fläche. Dazu wurde das Pilotprojekt Hohenwart vorgestellt, bei dem für 10 Haushalte und einen Gewerbebetrieb eine vollständige Umstellung von Wärmeerzeugung von Erdgas auf Wasserstoff vollzogen wurde. Dabei waren im Wesentlichen nur die Thermen in den Häusern auszutauschen, das gesamte Netz ist ohne wesentliche Änderungen wasserstofftauglich. Nicht konkurrenzfähig sind die Kosten, diese liegen derzeit noch höher als die Gaspreise auf der Spitze der Preisentwicklung im Jahr 2022. Für die Erzeugung von Wasserstoff wurde das Projekt Grafrath vorgestellt. Hier wird mit einer Windkraftanlage und einem nachgeschalteten Elektrolyseur grüner Wasserstoff erzeugt und die Abwärme des Elektrolyseurs geht in das angeschlossene Nahwärmenetz. Der schlechte Wirkungsgrad von Stromerzeugung aus Wasserstoff ist unbestritten; die Bewertung ändert sich aber dann, wenn mit eingerechnet ist, dass Wasserstoff ein ideales Speichermedium zur Stromerzeugung ist, im bundesweiten Netz erhebliche Speicher- und Transportkapazitäten liegen und zur Erzeugung der jetzt abgeregelte und damit verlorene Strom verwendet wird. Dies setzt aber dezentrale Elektrolyseure voraus. Weiter wurden die Aktivitäten der ESB bei der Planung und dem Aufbau von Wärmenetzen vorgestellt – für die bevorstehende Verpflichtung aller Kommunen, eine Wärmeplanung für das Gemeindegebiet zu erstellen, wäre für uns ESB ein guter Partner. Hier wurde aber geraten, zunächst die genauen gesetzlichen Vorgaben von Bund und Land abzuwarten, um dann gezielt und an der konkreten örtlichen Situation orientiert die Wärmeplanung anzugehen.
Nach dem Schulbeginn stehen jetzt auch die Mitglieder des Elternbeirates fest: Vorsitzender ist Gerhard Maier, stellvertretende Vorsitzende Johanna Schaal und Schriftführerin Natascha Winkelharrer. Die weiteren Mitglieder des Elternbeirats sind: Christine Eberl-Rauschecker, Andreas Maier, Marcel Prause, Melanie Mies, Elisabeth Hofer, Astrid Mayer, Doris Wimmer und Monika Eberherr.
Am 16.10.2023 fand die Mitgliederversammlung des Förderkreises Schule statt. Bei den Neuwahlen gab es einen Wechsel im Vorsitz des Vereins: Nachfolgerin von Michaela von Ow wurde Melanie Prostmaier, 2.Vorsitzender ist weiterhin Eugen Kästner. Neue Schriftführerin ist Doris Wimmer, sie ist Nachfolgerin von Kathrin Midaner und Schatzmeister bleibt Stephan Oberhaizinger. An dieser Stelle allen ehrenamtlichen Verantwortlichen des Fördervereins ein großes Danke für ihre Arbeit zum wohl unserer Kinder.
Vom 18.9. bis 15.10. stand unser Geschwindigkeitsmessgerät am Ortseingang Niedergottsau auf Höhe Anwesen Dorfstraße 10. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 2.638 Fahrbewegungen ortseinwärts registriert, davon die Hälfte mit einer Geschwindigkeit unter 30 km/h. Weitere 1.134 Fahrzeuge fuhren langsamer als 50 km/hnur 143 Fahrzeuge waren schneller als 50 km/h. Zulässige Geschwindigkeit am Messpunkt sind 30 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit war 84 km/h, der Durchschnitt aller Fahrzeuge 31 km/h.
Am 18.10.2023 war die Auftaktveranstaltung für die Erstellung des Feuerwehrbedarfsplans (FBP). Anwesend waren von den drei Feuerwehren die Ersten und Zweiten Kommandanten und die Vorsitzenden und eine große Zahl von Gemeinderäten. In einer ausführlichen Präsentation erläuterte Peter Keller von der beauftragten Firma IBG den rechtlichen Hintergrund eines FBPs, seine Bedeutung und Zielsetzung für die Pflichtaufgabe der Gemeinde im Brand- und Katastrophenschutz und den Ablauf für die Erstellung. Am Beginn steht die ausführliche Datenerhebung zum Ist-Zustand. Dabei wird das Gefahrenpotential in der Gemeinde ermittelt, die Personalsituation und die jeweilige zeitliche Verfügbarkeit der Dienstleistenden, die Ausstattung mit Fahrzeugen und Gerätschaften und die Situation der Feuerwehrhäuser. Der nächste Schritt ist die Bewertung des Ist-Zustandes und der Abgleich mit dem Soll-Zustand, der gesetzlich oder in Vollzugbekanntmachungen festgelegt ist. Daraus erarbeitet das Büro einen Projektbericht, der mit allen Beteiligten geprüft und ergänzt wird. Dies ist dann die Grundlage für den Entwurf des Bedarfsplanes, der dann in einem Workshop, wiederum mit allen Beteiligten, umfassend diskutiert wird. Das Ergebnis daraus ist die Vorlage des Feuerwehrbedarfsplanes, den dann der Gemeinderat als Richtlinie für die kommenden 5 Jahre beschließt. Darin festgehalten sind Festlegungen für notwendige oder sinnvolle Investitionen und Maßnahmen zur Behebung von Lücken oder Mängeln im personellen, technischen oder baulichen Bereich.
Zum Abschluss des Berichts noch eine Termin-Information: Am 30.11.2023 um 19.00 Uhr ist im Saal Unterer Wirt ein Informationsabend mit dem Thema „Fakten und Fragen zu Windkraftanlagen“. Referentin ist Frau Professorin Dr. Anne Kress von der Fachhochschule Vorarlberg. Sie ist dort Dozentin in Teilzeit, war vorher seit 2011 Professorin für Windenergie an der Hochschule Weihenstephan und ist freiberuflich als unabhängige Expertin für Windenergie tätig. Sie wird ihr Referat in drei Themenblöcke aufteilen: Grundsätzliche Aussage zur Windkraft als Teil der Stromversorgungsquellen, Besonderheiten bei dem Planungsstandort Wald und wichtige Fragestellung im Planungsverfahren, z.b. Schatten, Schall, Infraschall. Im zweiten Teil des Abends wird sie Fragen der Anwesenden beantworten.

Bericht aus dem KommU
Das Projekt „Sanierung Feld- und Waldwege“ wurde abgeschlossen. Es wurden Wege in Haiming (Kreisstraße – Funkmast), Niedergottsau (Marienstraße – Sportplatz) und Winklham (Richtung Kläranlage) instand gesetzt bzw. innerhalb der Grenzen zurückverlegt. Ursprünglich war für den Wegebau ein Haushaltsansatz von 150.000 € eingeplant. Bei der Ausschreibung lagen die Angebote bei 57.000 € bis 71.400 €. Das Abrechnungsergebnis lag bei 29.521,81 €. Wesentliche Minderungen ergaben sich, weil die Arbeiten deutlich weniger aufwändig ausgeführt werden mussten und die Firma beim Preis dann entsprechend entgegengekommen ist, was keineswegs selbstverständlich ist.
Die Erneuerung der Fahnbacher Straße und die Erschließung des Birkenwegs wurden schlussgerechnet. Dabei ergaben sich bei beiden Maßnahmen erhebliche Unterschreitungen gegenüber der Auftragssumme. Die Fahnbacher Straße kostete brutto insgesamt 555.243,99 € (Auftrag: 593.950,88 €) und der Birkenweg 88.637,71 € (Auftrag: 105.933,12 €). Es handelt sich um reine Baukosten. Die Planungskosten kommen analog den Baukosten noch hinzu. Bei der Fahnbacher Straße ist die Unterschreitung auch vor dem Umstand zu sehen, dass die unerwartete Erneuerung des Brückenbauwerks Mehrkosten verursacht hat. Andererseits konnte beim Bodenaustausch einiges gespart werden, da das Material wieder verwendet werden konnte. Beim Birkenweg waren einige kleinere Positionen für die Unterschreitung maßgebend, insbesondere aber der Verzicht auf einen Einzeiler auf der Ost-Seite. Trotz massiver Preissteigerungen während der Bauphase sind solche nicht zum Tragen gekommen, weil der Bauvertrag kurz vor Beginn des Ukrainekonflikts abgeschlossen wurde und auch die pandemiebedingten Lieferschwierigkeiten bewältigt werden konnten. Der Birkenweg kann als Erschließungsbeitrag durch die Gemeinde abgerechnet werden, sobald die Rechnungen des Ingenieur-Büros vorliegen. Dazu wird ein Beschluss des Gemeinderats eingeholt. Für die Fahnbacher Straße waren Mittel in Höhe von 600.000 € eingeplant (2018 und 2022) und für den Birkenweg in Höhe von 135.000 € (2018 und 2022). In der Summe werden beide Ansätze auch noch für die Ingenieurkosten reichen. In den Baukosten sind auch knapp 20.000 € für Kanalisationsarbeiten und Regieleistungen, die weiterverrechnet werden, enthalten.

Flächennutzungsplan – Besetzung des Arbeitskreises
Für die Vorarbeiten zur Erstellung des Flächennutzungsplanes wird ein Arbeitskreis eingerichtet. Zusammen mit der beauftragten Planerin Frau Kellhuber bereitet er in den einzelnen Sitzungen die Entscheidungsgrundlagen für den Gemeinderat vor. Mitglieder von Amts wegen sind die Bürgermeister Wolfgang Beier, Josef Pittner und Alfred Kagerer sowie Josef Straubinger, Geschäftsleiter und Maria Blümlhuber, Bauamt. Weitere drei Gemeinderatsmitglieder wurden durch Wahl bestimmt: Es sind Thomas Mooslechner, Christian Szegedi und Markus Eggl.

Örtliche Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2023/2024
Der Gemeinderat hat jährlich die Bedarfsplanung für den Kindergarten vorzunehmen, um dann für das jeweilige Kindergartenjahr den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen verbindlich festzustellen. Ausgangspunkt ist dabei die Bedürfnisfeststellung. Diese orientiert sich an den Geburtszahlen, vor allem aber an den Anmeldezahlen für die Einrichtungen. Diese liegen für die drei Gruppen im Kindergarten bei 80 und für die Gartengruppe bei 25. Für die Krippe sind 25 Kinder angemeldet, wobei aber die 18 Krippenplätze deswegen ausreichen, weil einzelne Kinder nur einzelne Tage gebucht haben. In auswärtigen Einrichtungen sind 8 Kinder angemeldet. Damit gibt es Betreuungswünsche für insgesamt 138 Kinder, davon 130 in der Einrichtung in Niedergottsau, wobei davon wieder 125 Kinder gleichzeitig anwesend sind. Im Rahmen der Bedürfnisfeststellung wurde aber ergänzend auch vermerkt, dass für die Kinderkrippe zwei Kinder auf der Warteliste sind und ein Kind mit Beeinträchtigung keinen Platz in Niedergottsau fand. Mit Bezug auf die vorhandenen räumlichen Möglichkeiten wird für Niedergottsau ein Bedarf an 18 Plätzen in der Krippe, 80 Plätzen im Kindergarten und 25 Plätzen in der Natur- und Gartengruppe anerkannt. In auswärtigen Einrichtungen wird ein Bedarf von 18 Plätzen festgestellt, davon 5 Hortplätze und 7 Plätze in der qualifizierten Tagespflege. Hier liegt die Bedarfsanerkennung über der Zahl der angemeldeten Kinder, um für Veränderungen während des Jahres Lösungsmöglichkeiten zu haben. Der Gemeinderat hat diese Bedarfsanerkennung einstimmig beschlossen.

Künftiger Platzbedarf im Kindergarten Niedergottsau
Im Herbst 2022 wurde vom Kindergarten St.Stephanus in Niedergottsau ein Bedarf für räumliche Verbesserungen angemeldet: Schaffung eines zweiten Gruppenraumes samt Nebenräumen für die Krippe, bessere Raumsituation für das Mittagessen, Sozialraum für die Mitarbeiterinnen, Verbesserung der sanitären Anlagen. Da auch die Niedergottsauer Feuerwehr einen zusätzlichen Raumbedarf anzeigte ließ der Gemeinderat im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersuchen, ob und wie ein Raumkonzept für eine Erweiterung des Kindergartens aussehen könnte. Von dem beauftragten Planungsbüro wurden dabei Vorschläge unter Einbezug der Alten Schule, unter Einbezug des Feuerwehrhauses und als duale Lösung Erweiterung des Kindergartens und Beibehaltung des Feuerwehrhauses mit geringfügiger Erweiterung untersucht. Der Gemeinderat beschäftigte sich in zwei Kurzklausuren mit den Konzepten, wobei in der zweiten Klausur am 28.04.2023 für drei Konzepte (Einbezug Feuerwehrhaus und Neubau Mittelgebäude bzw. Erhalt Mittelgebäude und duale Lösung = Erhalt Feuerwehrhaus und Neubau Mittelgebäude) auch eine Kostenabschätzung vorlag. Da der günstigste Kostenansatz bei 5,8 Mio EUR lag entschied der Gemeinderat, diese Konzepte nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen sollte abgeklärt werden, was ein Neubau der Kindertagesstätte an anderer Stelle kosten würde und mit welchen Kosten bei einer Erweiterung im Bestand zu rechnen wäre.
Eine solche Kostenabschätzung auf der Grundlage der BKI-Kennwerte ergab für einen Neubau mit 4 Gruppen Kindergarten und 2 Krippengruppen einen Betrag von ca. 5,2 Mio EUR. Vor diesem Hintergrund war zu klären, welche staatliche Förderung es für einen Neubau geben würde und ob und in welcher Höhe Zuschüsse für den Krippenneubau und die Sanierung des Kindergartens zurück zu zahlen wären. Dazu gab es dann von der Regierung von Oberbayern die Information, dass die Gemeinde keine Förderung erwarten kann. Denn die Fördersätze liegen zwischen in einem Rahmen von 80% bis 0% - ausschlaggebend ist jeweils die Finanzlage in den vier zurückliegenden Jahren. Hier beträgt die Finanzkraft der Gemeinde Haiming 196% des Durschnitts von Gemeinden gleicher Größe und damit liegt die Fördererwartung bei 0%. Bei einem Neubau ist weiter zu berücksichtigen, dass Fördergelder für die Errichtung der Krippenräume zurückbezahlt werden müssten. Der Bau wurde 2013 beendet und die Gemeinde erhielt dafür eine Förderung von 380.100 EUR. Die Bindefrist für die Nutzung beträgt 25 Jahre und bei vorzeitiger Beendigung der Nutzung entsteht eine zeitanteilige Rückzahlungspflicht.
Bei Gesamtbetrachtung aller Umstände ist es deswegen sinnvoll, zur Behebung der Raumprobleme nicht einen Neubau, sondern eine Lösung im Bestand anzustreben. Mit der Kindergartenleitung wurde bereits als denkbare Lösung besprochen, einen Gruppenraum in einen zusätzlichen Raum für die Krippe umzubauen und auf dem Erbpachtgrundstück die zusätzlich notwendigen Räume zu schaffen. Der Gemeinderat fasste dann auch den Beschluss, diese Möglichkeiten für die Erweiterung der Krippe und die Schaffung zusätzlicher Räumlichkeiten zu prüfen und dafür ein Konzept zu erarbeiten.

Straßenentwässerung Daxenthal
Im Zuge des Kanalbaus wurden im Ortsbereich Daxenthal 1988 auch Arbeiten für die Straßenentwässerung durchgeführt. Dabei sind zur Ableitung des Oberflächenwassers Sickerschächte im Privatgrund errichtet worden. Genau in diesem Bereich plant der Grundeigentümer jetzt den Bau einer Garage und dabei sind die beiden Schächte im Wege. Da eine rechtliche Sicherung durch eine Grunddienstbarkeit nicht vorliegt, ist die Gemeinde verpflichtet, diese Sickerschächte zu entfernen und durch entsprechende Anlagen im öffentlichen Straßengrund zu ersetzen. Dies kann auch nicht zurückgestellt werden bis im Zuge eines Starkregenmanagements ein Gesamtkonzept für die Straßenentwässerung in Daxenthal erstellt wird. Nach einer vorläufigen Kostenschätzung werden die Aufwendungen für die Maßnahme rund 31.500 EUR betragen. Um die Maßnahme schnellstmöglich durchführe zu können übertrag der Gemeinderat Planung und Ausführung des Projekts an das KommU Haiming.

Neues Logo für Gemeinde, KommU und Dorfladen
Mit der Gründung der Niedergerner Dorfladen GmbH ist der Gemeinde Haiming über das KommU als Gesellschafter ein neuer Geschäftsbereich zugewachsen. Dieser Schritt, der dem dauerhaften Erhalt des Dorfladens dienst, bedeutet aber auch, Voraussetzungen für einen wirksamen Auftritt in der Öffentlichkeit zu sorgen. Dem soll ein neues Logo für die Gemeinde mit unterschiedlichen Gestaltungsformen für die verschiedenen Handlungsfelder dienen. Im hoheitlichen Bereich wird weiterhin das amtliche Wappen das Gemeindelogo sein – aber dort, wo sie informierend, wirtschaftlich handeln oder werbend auftritt, soll das neue Logo die Verbindung von Gemeinde, KommU und Dorfladen darstellen. Dabei sind die Verwendungsmöglichkeiten vielfältig: Homepage, Dorfzeitung Einladungen, Präsente und Werbung für den Dorfladen. Für alle Anwendungsmöglichkeiten hat Christoph Pittner zusammen mit einer Arbeitsgruppe verschiedene Vorschläge erarbeitet und diese dem Gemeinderat vorgestellt. Aus einer Fülle von Ideen konnten die Gemeinderäte noch keinen endgültigen Favoriten benennen – die Geschmäcker waren genauso vielfältig wie die Entwürfe. Christoph Pittner wird zusammen mit der Arbeitsgruppe die Vorschläge unter Berücksichtigung der Rückmeldungen weiter verfeinern.

Beschaffung eines Vermessungssystems für den Bauhof
Ein zunehmend wichtigeres Gerät für die Mitarbeiter des Bauhofs ist ein GNSS-Gerät, bestehend aus einem Tablet und einem auf einem Stativ montierten Empfangsgerät für GNSS-Signale. Durch den Empfang der präzisen Satellitensignale und deren Verarbeitung mit den auf dem Tablet vorhandenen Programmen können Grenzsteine und damit Grenzen festgestellt werden, Kanalschächte vermessen und Leitungen eingemessen werden. Der entscheidende Vorteil ist dabei die digitale und unmittelbare Übertragung der vor Ort punktgenau aufgenommenen Objektdaten, z.B. von Kanal- oder Sickerschächten, in das im Bauamt verwendete Geoinformationssystem GIS. Damit wird der bisherige zeitaufwändige Weg der analogen Vor-Ort-Vermessung und die händische Übertragung der in Papierform vorliegenden Daten ins System verkürzt und wesentlich verbessert. Zudem wird Geld dadurch eingespart, dass oft notwendige Grenzfeststellungen nicht mehr durch das Vermessungsamt durchgeführt werden müssen. Das Gerät wurde vor Ort getestet und positiv bewertet. Die Anschaffung kostet 10.500 EUR und die jährliche Lizenzgebühr für die notwendige Software beträgt 200 EUR. Der Gemeinderast hat der Beschaffung zugestimmt.

Benennung eines Mitglieds für den Altenheim-Stiftungsrat
Das Verantwortungs- und Entscheidungsgremium der Freiherr von Ow’schen Altenheimstiftung ist der Stiftungsrat. Er besteht aus 4 Mitgliedern, wobei der Ortspfarrer und der 1.Bürgermeister geborene Mitglieder sind. Die weiteren 2 Mitglieder werden vom Gemeinderat auf 6 Jahre berufen. Derzeit sind das Felix von Ow und Annemarie Sienel. Bei Frau Sienel erfolgte die erste Berufung als Mitglied des Stiftungsrates am 9.12.1999. Die weiteren Berufungen erfolgten dann am 15.12.2005, am 22.9.2011 und am 16.11.2017. Frau Sienel ist erneut bereit, sich als Mitglied des Stiftungsrates berufen zu lassen, möchte aber dann dieses Amt zum 30.4.2026 beenden. Dies soll ermöglichen, dass dann die Berufungen wieder dem Turnus der Gemeinderatsperioden entsprechen. Der Gemeinderat hat Frau Annemarie Sienel erneut zum Mitglied des Stiftungsrates berufen.

Wolfgang Beier