Bericht zur Gemeinderatssitzung vom 15.12.2022

Bericht des Bürgermeisters
Für den weiteren Breitbandausbau insbesondere in Niedergottsau (Wirtsfeld) in interkommunaler Zusammenarbeit wurde eine Frist zur Einreichung von Folgeangeboten bis 02.12.2022 gewährt. Die Folgeangebote werden derzeit geprüft und mit dem ADBV Mühldorf abgestimmt. Die Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen. Eine Beschlussfassung ist für die Januar-Sitzung vorgesehen.
Mit der Firma GEVAS wurde die europaweite Ausschreibung für den Schüler- und Kindergartenbeförderungsvertrag veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist läuft bis 18.01.2023. Dann erfolgt eine Prüfungsphase und in der Februar-Sitzung voraussichtlich die Entscheidung über die Vergabe.
Der Gemeinderat hat im September beschlossen, dass die Kirchenstiftung Haiming für die Reparatur und Verbesserung des Pflasters am Haupteingang und den Einbau von Staufenkies in die Wege um die Kirche herum einen Zuschuss in Höhe von maximal 13.007,50 € (50 % des kirchlichen Eigenanteils) bekommt. Für diesen Teil der Maßnahmen hat die Kirchenstiftung die Schlussrechnungen bekommen. Sie liegen unter den Angeboten. Der 50-prozentige Anteil liegt bei 12.302,40 € und wurde ausgezahlt.
Beim ersten Treffen am 16.11.2022 zur Erstellung eines Notfallplanes für den Fall eines längerfristigen und flächendeckenden Stromausfalls wurden bereits erste Festlegungen getroffen. Immer dann, wenn feststeht, dass es sich nicht um einen kontrollierbaren und zeitlich begrenzten Stromausfall handelt, beruft der Bürgermeister einen Krisenstab ein, der im Rathaus arbeitet. Neben Bürgermeister, Geschäftsleiter. IT-Beauftragter gehören ihm der Leiter des Bauhofs und die Kommandanten der drei Feuerwehren an. Zugleich werden alle drei Feuerwehrhäuser besetzt. Vorrangig wird von dort aus auch die Kommunikation mit dem Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde aufrechterhalten. Das Rathaus und die drei Feuerwehrhäuser sind zugleich Anlauf- und Informationsstellen für die Bevölkerung. Bei Ausfall der Mobilfunknetze übernehmen die Feuerwehren Haiming und Piesing mit ihren Fahrzeigen die Information der Bevölkerung. Alle gemeindlichen Gebäude werden, soweit nicht bereits geschehen, mit Notstromanschlüssen ausgerüstet. Zur Vorbereitung dazu wird in den Gebäuden der Strombedarf errechnet, um dann die Leistungsfähigkeit weiterer Notstromaggregate, die angeschafft werden, festzulegen. Derzeit verfügt die Gemeinde über ein stationäres und drei mobile Notstromaggregate, zwei davon sichern den reibungslosen Betriebsablauf der Kläranlage und der Pumpen im Netz. Die Versorgung mit Treibstoff erfolgt zentral durch den Bauhof. Bei langfristigem Stromausfall sind als sog. „Leuchttürme“ zur Versorgung der Bevölkerung die Schule und die Schulturnhalle vorgesehen. Dort kann auch die Wärmeversorgung am leichtesten sichergestellt werden.
Die Einladung zum Gespräch der Vereine fand eine gute Resonanz – nahezu alle Vereine waren am Abend des 22. November im Sitzungssaal mit ihren Verantwortlichen vertretenen. Nach der zweijährigen Coronapause berichteten sie in einer langen Gesprächsrunde über Veränderungen, Erfolge, Höhepunkte und künftige Planungen. Erfreulich war zu hören, dass nach den Corona-Einbrüchen das Vereinsleben jetzt nicht mehr darunter leidet, sondern besonders bei den geselligen Veranstaltungen wieder aufblüht. Auch bei den zahlreichen Vorstandswahlen der vergangenen Zeit gab es keine Probleme, neue Verantwortliche zu finden und Vorstandsgremien zu verjüngen. Der Ausblick ist geprägt von zahlreichen Jubiläumsfesten – von 10 Jahre Dirndl- und Lederhosenverein Anfang Juni 2023 bis zum 150-jährigen Fest der Feuerwehr Haiming an neun Tagen im September 2025 mit Fahnenweihe.
Beim Beratungsnetzwerktreffen der Öko-Modell-Region am 22.11.2022 wurde über den aktuellen Stand der Projekte berichtet. Dabei wurde deutlich, dass die Einschränkungen der Corona-Krise und die jetzige Situation der Energiekrise und der hohen Preissteigerungen das Ziel der Öko-Modell-Region stark beeinträchtigen. Der Einkauf von Bioprodukten stagniert, da die Verbraucher vermehrt zu Billigpreiswaren greifen. Der Aufbau von zusätzlicher Vermarktung in Kantinen oder anderen Großverbrauchern wird dadurch gehemmt, dass einerseits die Zahl der Kantinennutzer in Zeiten von Homeoffice stark zurückgeht und andererseits auch hier der Einkaufspreis der Nahrungsmittel wieder eine größere Rolle spielt. Die gegenwärtige Preisentwicklung in der Landwirtschaft erweist sich auch als Hemmschuh für die Umstellung auf Biolandwirtschaft. Denn die Erzeugerpreise bei der konventionellen Landwirtschaft sind stark gestiegen und erreichen fast das Niveau von Bioprodukten. Hinzu kommt die Unklarheit bei den einzelnen Förderprogrammen, da die Umsetzung der Agrarreform mit neuen Förderrichtlinien noch nicht vollzogen ist. Verstärkt setzt die Ökomodellregion auf Informationsveranstaltungen auch im Hinblick auf klimaangepasste Landwirtschaft und auf viel Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für regionale und Bioprodukte zu stärken.
Am 30.11.2022 wurde vom Bürgermeister die unvermutete örtliche Kassenprüfung durchgeführt. Sie zeigte auf Konten und in der Kasse eine gute Finanzlage und verlief ohne Beanstandungen.
Mit Schreiben vom 6.12.2022 hat das Landratsamt alle Betreiber von aktiven Verfüllgruben darauf hingewiesen, dass Grundlage für die Verfüllung der Leitfaden „Anforderungen an die Verfüllung von Gruben und Brüchen sowie Tagebauen“ ist und danach in eine Grube wie Daxenthal, die der Kategorie A angehört, nur unbelastetes Material der Klasse Z 0 eingefüllt werden darf. Um die Unbedenklichkeit des Materials sicher zu stellen, ist eine Beprobung des Materials erforderlich und das Untersuchungsergebnis ist zum Nachweis im Betriebstagebuch einzutragen. Damit ist nochmals von der zuständigen Stelle klargestellt, dass unsere Entscheidung, nach Aufhebung der Allgemeinverfügung keinen Bodenaushub mehr in Daxenthal anzunehmen, richtig war. In diesem Schreiben des Landratsamtes wurde auch auf die Veränderung der Parameter bei der Beprobung des Materials hingewiesen.
Mit Aufhebung der Allgemeinverfügung zum Umgang mit PFOA-belastetem Boden wird es immer schwieriger den Bodenaushub bei kleineren und größeren Bauvorhaben zu entsorgen. Hinzu kommt, dass ein neuer Belastungsstoff aus der Gruppe der PFAS, das sog. GenX, festgestellt wurde und dieser sich aller Wahrscheinlichkeit auch im Boden befindet. Mit Veröffentlichung des neuen PFAS-Leitfadens im Juli 2022 hat sich auch die Untersuchungsmethode bei Bodenproben verändert: Für das sog. Eluat, also die wässrige Bodenlösung, hat jetzt das Wasser/Feststoffverhältnis von 10:1 auf 2:1 verändert, damit ergeben sich erheblich höhere Werte für Belastungsstoffe. Fachleute gehen davon aus, dass die neue Analysemethode bis zu 5-fach höhere Werte liefert. Deswegen ist es dringend notwendig, für den Bodenaushub eine gesicherte Entsorgungsmöglichkeit zu schaffen. Zuständig dafür ist der Landkreis. Die Planungen dazu befinden sich im Anfangsstadium und aus einem Gespräch des Bürgermeisters und des Geschäftsleiters mit Verantwortlichen des Landratsamtes ergeben sich folgende Fakten: Möglicher Standort für eine Deponie ist die Kiesgrube der Kieswerke Innkies am Rand des Industriegebietes Soldatenmais; weitere 1 – 2 Gruben im Landkreis werden zu einem späteren Zeitpunkt in die Planungen einbezogen. Es handelt sich um eine sogenannte Mono-Deponie: Es wird dort nur Bodenaushub mit vorheriger Beprobung und einem maximalen Belastungswert von 50 µg/l verfüllt. Technisch soll die Deponie als DK I-Deponie ausgestaltet werden. Das bedeutet eine vollständige technische Absicherung der Deponie mit Auffangen des Sickerwassers. Damit wird der Eintrag von belastetem Sickerwasser in den Untergrund vermieden; das Sicherwasser wird behandelt und entsorgt. Der Landkreis will das Kiesgrubengelände kaufen 7und die Deponie entweder selbst oder durch eine beauftragte Fachfirma betreiben lassen. Hinsichtlich der Kosten für Errichtung, Betrieb und Nachsorge der Deponie gibt es Verhandlungen mit der Verursacherfirma. Ziel ist es durch diese Beteiligung dann die Verfüllkosten auf ein normales Maß zu reduzieren. Hier gibt es noch keine Entscheidungen, auch nicht zur technischen Planung, zu den Zeiträumen und auch nicht zur Frage, wer die Genehmigung beantragt. Dennoch ist es bereits in diesem frühen Verfahren notwendig, über das Vorhaben im Rahmen einer Veranstaltung zu informieren; der Bürgermeister hat deswegen Landrat Erwin Schneider gebeten, zu einer solchen Informationsveranstaltung in der Gemeinde Haiming zu kommen. Dieser Infoabend wird am 24.1.2023 um 19.00 Uhr im Saal Unterer Wirt stattfinden.
In unserem Trinkwasser ist ein neuer Belastungsstoff aus der Stoffgruppe PFAS festgestellt worden: HFPO-DA oder kurz GenX. Es handelt sich um eine kurzkettige Organofluorverbindung und wird in ähnlicher Weise wie PFOA in Produktionen der chemischen Industrie, so auch in Gendorf, eingesetzt. Nachdem erstmals im Mai 2020 dieser Stoff in der Alz und im Grundwasser festgestellt wurde, hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im September 2021 auch Trinkwasserproben auf diesen Stoff untersucht. Die Trinkwasserproben vom September 2022 wurden dann durch dafür zugelassenes Labor auf HAFP-DA untersucht; diese Ergebnisse sind zuverlässig und geeignet, Aussagen zur Belastung, auch in Relation zu den Trinkwasserleitwerten. Im Trinkwasser des Wasserzweckverbandes wurde im Rohwasser, also vor dem Aktivkohlefilter ein Wert von 0,008 µg/l (Brunnen I) und 0,01 µg/l (Brunnen II) festgestellt. Die Bestimmungsgrenze liegt bei 0,001 µg/l, der vorsorgliche Trinkwasserleitwert bei 0,011 µg/l. Im Trinkwasser nach den Filtern liegt der festgestellte Wert niedriger und mit 0,006 µg/l deutlich unter dem Leitwert. Dies bedeutet, dass mit den Aktivkohlefiltern auch diese Substanz im Trinkwasser verringert werden kann. Im Gegensatz zu PFOA, das bis zur Bestimmungsgrenze minimiert wird, ist bei GenX dieser niedrige Wert von 0,001 µg/l nicht erreicht worden. Der Wasserzweckverband wird jetzt seine monatlichen Proben auch auf diesen Stoff untersuchen und dabei wird sich zeigen, wie die Dauer der Nutzung der jeweiligen Aktivkohle Einfluss auf die Filterqualität gegenüber GenX hat. Prinzipiell verringern die in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzten Aktivkohlefilter auch den Gehalt an HFPO-DA im Trinkwasser. Im Vergleich zu PFOA wird die Substanz durch die Aktivkohlefiltration aber weniger effektiv zurückgehalten. Um den notwendigen Rückhalt zu gewährleisten, muss das Filtermaterial der Aktivkohlefilter nach kürzerer Laufzeit erneuert werden. Neben einem regelmäßigen Filterwechsel in kürzeren Abständen verpflichtet diese Situation dazu, mit großer Anstrengung einen neuen Trinkwasserbrunnen anzustreben.

Bericht aus dem KommU
Der Jahresabschluss für das KommU liegt im Entwurf vor und muss nach Finalisierung noch durch den Wirtschaftsprüfer geprüft werden.
Am 30.11.2022 wurde vom Ingenieurbüro HPC die geprüfte Schlussrechnung für die Straßenbaumaßnahmen Oberdaxenthal und Au vorgelegt. Mit einer Gesamtsumme von 171.300,85 EUR netto wurde das Angebot um 7.575,89 EUR unterschritten, dies bedeutet eine Kostenminderung um 4,24 %. Das ist in heutiger Zeit ein erfreuliches Ergebnis. Zur Gesamtabrechnung der Maßnahmen fehlen noch weitere Rechnungen bzw. müssen umgegliedert werden.
Die Baumaßnahme Fahnbacherstraße und Birkenweg ist ebenfalls noch rechtzeitig vor Wintereinbruch abgeschlossen worden; am 14.12.2022 erfolgte die Abnahme. Die Schlussrechnungen wird es erst nächstes Jahr geben; damit kann für den Birkenweg der Erschließungsbeitrag auch erst 2023 erhoben werden. Der Start der Ausbaumaßnahme Fahnbacherstraße war am 26.1.2017 mit der ersten Anliegerversammlung.

Änderung Bebauungsplan Nr. 10 Marktlerstraße
Der Bebauungsplan Marktlerstraße regelt die bauliche Entwicklung auf dem Gelände des Getränkemarktes Bruckner. Dabei sind die geltenden Regeln, insbesondere die Baugrenze, so eng gefasst, dass jede bauliche Entwicklung auf große Hindernisse stößt. Konkreter Ausgangspunkt für eine notwendige Änderung ist die Errichtung einer Lärmschutzwand anstelle des jetzigen Lärmschutzwalles. Dies wird durch die geänderten Festsetzungen in diesem Bereich ermöglicht. Durch eine Ausweitung der Baugrenzen wird eine zukünftige bauliche Erweiterung möglich gemacht; in diesem Zusammenhang werden auch Wand- und Firsthöhen und die Dachformen neu bestimmt. Zugleich gibt es Festsetzungen zur Nutzungsart der Gebäude, insbesondere eine Abgrenzung von gewerblicher Nutzung oder Wohnnutzung. Wichtig ist dabei, den Gebietscharakter eines Mischgebietes zu wahren. Neu geregelt wird auch die nördliche Ortsrandeingrünung mit Festsetzungen zur Anordnung von Mitarbeiterstellplätzen. Der Gemeinderat hat die vorgeschlagen Änderungen gebilligt und die Auslegung des geänderten Bebauungsplanes beschlossen. Damit beginnt die Beteiligung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange.

Interreg-Projekt „Klimawandelangepasste Gemeindegestaltung
In dem grenzüberschreitenden INTERREG-Projekt „Klimawandelangepasste Gemeindegestaltung“ werden Planung und Entwicklung von Vorhaben und Maßnahmen gefördert, die auf kommunaler Ebene innovative und zukunftsfähige Lösungen zur Klimawandelanpassung bieten. Insgesamt können im Bereich Ostbayern-Oberösterreich 10 Gemeinden mit einem Projekt gefördert werden. In einem Vorgespräch mit der zuständigen Stelle im Landratsamt Altötting hatte Bürgermeister Beier grundsätzlich Interesse bekundet und als mögliches Projekt die Schaffung einer Agroforstfläche vorgeschlagen. Dies stieß bei der Auswahlkommission auf großes Interesse und deswegen wurde in einem zweiten Gespräch die Gemeinde gebeten, sich mit diesem Projekt zu bewerben. Agroforst bedeutet, dass einer Acker- oder Wiesenfläche Baum- oder Heckenreihen gepflanzt werden und dazwischen landwirtschaftliche Nutzung stattfindet. Dies hat im Hinblick auf den Klimawandel vielfältige Vorteile: Die Baumreihen bremsen den Wind und vermindern dadurch den Bodenabtrag; zwischen den Reihen entsteht ein besonderes Kleinklima, das die Verdunstung minimiert; bei Starkregenereignissen wird das Wasser zurückgehalten und dann auch wieder schneller im Boden aufgenommen; die Anpflanzungen speichern zusätzlich CO2 und bieten Vögeln, Insekten und Kleintieren zusätzlichen Lebensraum und erhöhen damit die Biodiversität. Für die Weidetierhaltung bieten Agroforstflächen Vorteile durch Hitze und Windschutz und bei gezielter Auswahl der zu pflanzenden Bäume gibt es auch Möglichkeiten der Energiegewinnung. In der Gemeinde steht eine gemeindeeigene Fläche für das Projekt zur Verfügung und der Pächter konnte in einem Gespräch zur Mitwirkung gewonnen werden. Der Beschluss des Gemeinderates, sich mit diesem Projekt zu bewerben, ist der erste Schritt. Gibt es dann eine positive Entscheidung des Auswahlgremiums Mitte 2023 beginnt die Planung für die Agroforstfläche mit Begleitung durch ausgewählte Experten. Vorgesehen ist auch, dass dieses Projekt durch die Hochschule Deggendorf wissenschaftlich begleitet wird, um daraus Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen.

Neufassung der Satzung für das Kommunalunternehmen
Der Bayer. Gemeindetag hat für Kommunalunternehmen ein neues Satzungsmuster veröffentlicht, in dem bei einzelnen Bestimmungen neue rechtliche Anforderungen und Urteile berücksichtigt sind. Dies ist Anlass dafür, auch bei der Satzung für das KommU Haiming Änderungen vorzunehmen. Mehr formalen Charakter haben die Änderungen in den Bestimmungen zum Jahresabschluss, zum Lagebericht und zur Prüfung des Jahresabschlusses. Neu ist auch die Regelung, dass der Verwaltungsrat einen Vertreter des Vorstandes ernennen kann. Auch wird geregelt, dass Beschlüsse des Verwaltungsrates im Umlaufverfahren getroffen werden können. Dem erheblich gestiegenen Geschäftsumfang des KommU angepasst wird die Höhe des Stammkapitals. Dies wird von bisher 1.000 EUR auf 200.000 EUR erhöht. Von wesentlicher Bedeutung ist die Erweiterung des Aufgabenbereichs des Kommunalunternehmens. Kerngeschäft war und ist die Abwicklung von Baumaßnahmen (Tiefbau, Hochbau); Künftig kann es auf der Grundlage einer Aufgabenzuweisung durch den Gemeinderat auch zur Förderung der heimischen und ortsansässigen Betriebe und Gewerbeunternehmen tätig werden (Wirtschaftsförderung) und auch die Errichtung und den Betrieb von Wohnanlagen (Wohnbauförderung) übernehmen. Von zunehmender Wichtigkeit ist auch die Errichtung von PV-Anlagen: Diese fallen in den Aufgabenbereich der Hoch- und Tiefbauten. Die neue Satzung wurde durch die Rechtsaufsicht vorab geprüft, es gab keine Hinweise, Anmerkungen oder Einschränkungen. Der Gemeinderat hat die Neufassung der Satzung für das KommU Haiming beschlossen.

Errichtung einer PV-Anlage auf der Schulturnhalle
Den derzeitigen Gesamtstrombezug der Gemeinde von jährlich rd. 150.000 kW/h (davon rd. 2/3 in der Kläranlage) durch Eigenstromverbrauchsanlagen weiter zu reduzieren ist ein wichtiges Ziel. Deswegen soll auf dem Dach der Schulturnhalle eine PV-Anlage mit einer Leistung von 30 kW errichtet werden. Die Netzverträglichkeitsprüfung verfiel positiv, es besteht also eine Einspeisemöglichkeit ins Netz. Geplant ist eine Einspeiseanlage mit Speicher und Cloud-Lösung: Unmittelbarer Stromverbraucher wäre die Sporthalle des SV Haiming. Der jährliche Verbrauch liegt dort bei rd. 12.000 kW/h und wird letztlich über den bestehenden Kostenerstattungsvertrag von der Gemeinde bezahlt. Der weiter erzeugte Strom würde dann für andere gemeindliche Verbrauchsstellen zur Verfügung stehen – entweder die Kläranlage oder die Straßenbeleuchtung. Dazu ist jetzt aber noch keine Festlegung zu treffen. Nach einer vorläufigen Schätzung werden die Kosten für die Anlage mit Speicher bei ca. 95.000 EUR liegen. Wegen der Nähe zur Kirche ist auch eine denkmalrechtliche Erlaubnis erforderlich und die Ausführung hat denkmalschützende Belange zu berücksichtigen. Der Gemeinderat hat der Errichtung der PV-Anlage zugestimmt und mit der Abwicklung des Projekts das KommU beauftragt.

Grundsatzbeschluss Erweiterung gemeindlicher Bauhof
Der gemeindliche Bauhof hat seit Mitte der 80erJahre seinen Standort in der ehemaligen Kiesgrube Daxenthal. Zusammen mit dem dort betriebenen Wertstoffhof verfügt er über eine Halle mit 200 m² und einer befestigten Stell- und Lagerfläche. Vorher waren die Standorte auf mehrere Garagen in der Gemeinde verteilt; der Gemeindekombi hatte z.B. seinen Standplatz im Feuerwehrhaus Haiming. Die Büro- Gemeinschafts- und Sanitärräume in der jetzigen Bauhofhalle entsprechen in keiner Weise mehr den heutigen Anforderungen bei derzeit vier Bauhofmitarbeitern. Auch die Unterstellmöglichkeiten sind begrenzt; Fahrzeuge, Materialien und Geräte sind teilweise an einem anderen Standort ausgelagert. Weil es also erheblichen Bedarf an Stellplätzen für Fahrzeuge, Maschinen und Anbaugeräte, an Lagerflächen für Material, Notstromaggregate und Treibstoff, an Räumen für die Mitarbeiter gibt, wird schon längere Zeit eine Erweiterung des Bauhofs diskutiert. Jetzt wurde dem Gemeinderat eine konkrete Konzeptplanung für diese Erweiterung vorgelegt. Wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass diese Erweiterung auf dem Gelände des Bau- und Wertstoffhofes in Daxenthal möglich ist und damit nicht ein neuer Standort gefunden werden muss. Die Konzeptplanung zeigt auch, dass der Raumbedarf für Büro, Aufenthaltsraum und Sanitärräume, für vier Stellplätze, Waschhalle, Werkstatt und Lagerfläche auf dem Gelände so umgesetzt werden kann, dass die jetzigen Lagerflächen, insbesondere für die Container des Wertstoffhofes und die Schüttgutboxen unverändert bleiben. Lediglich das Salzsilo muss versetzt werden. Im Konzept vorgesehen ist ein flachgeneigtes Hallenpultdach, auf dem eine PV-Anlage installiert wird. Das vorgelegte Konzept wurde im Gemeinderat intensiv diskutiert, insbesondere auch die nach Baukostenindex abgeschätzten Kosten (incl. PV und Außenanlagen) von ca., 2,8 Mio EUR. Hier bestand Einigkeit, dass dies durch geeignete Bauweise und Einsparung bei Ausstattungen erheblich reduziert werden muss. Grundsätzlich fand das Konzept aber Zustimmung beim Gemeinderat und er beauftragte das KommU, die weiteren Planungsleistungen zu vergeben. Zwischenergebnisse der Planung, insbesondere zum Raumbuch und zur Gebäudegestaltung werden dem Gemeinderat zu weiteren Beschlussfassungen vorgelegt. Dabei ist auf Kostenbeschränkung zu achten.

Abschluss des Jahres
Zum Abschluss der letzten Sitzung im Jahr 2022 dankte der Bürgermeister allen Gemeinderäten für die gute und konstruktive Zusammenarbeit, dem 2.Bürgermeister Josef Pittner für das vertrauensvolle Miteinander in den Vertretungsfällen und den Frauen und Männern der Verwaltung für das gute Miteinander und die große Einsatzbereitschaft zum Wohle der Gemeinde. Ausdrücklich bedankte er sich auch für das große Engagement aller Ehrenamtlichen in der Gemeinde – sie sind die Basis für einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft, trotz aller Bedrängnisse. Als Beweis dieser Zukunftshoffnung zeigte er die Präsentation der 3.Klasse unserer Grundschule über ihre Pflanzaktion im Schulwald: 365 junge Baumpflanzen von jungen Menschen in den Boden eingebracht sind das beste Zeichen für eine lebendige Zukunft im Niedergern.

Wolfgang Beier