Bericht des Bürgermeisters
Am 20.2.2025 gab es am Campus in Burghausen ein vom Wirtschaftsministerium veranstaltetes Info-Forum zur Entwicklung im Bereich Wasserstoff. In einem ersten Vortrag informierte Herr Richard Unterseer von bayernets über das Projekt HyPipe Bavaria. Zielsetzung ist dabei, schnellstmöglich durch Umnutzung bestehender Erdgasleitungen die Voraussetzungen für den Aufbau des Wasserstoffkernnetzes zu schaffen. Burghausen ist dabei als vorrangiges Projekt gesetzt, da hier wichtige Abnehmer sitzen und mit der Verdichterstation Haiming ein Knotenpunkt für den Import aus Richtung Südeuropa und Afrika ist und mit der Leitungsstruktur die Energiespeicherpotentiale in Österreich eingebunden werden. Konkret stellte Unterseer vor, welche der bestehenden Leitungen in Wasserstoffleitungen umgenutzt werden und wo in geringem Umfang zur Sicherstellung der weiteren Versorgung mit Erdgas das Netz erweitert werden muss. Derzeit werden die Genehmigungsverfahren vorbereitet und Zeitziel für die Bereitstellung des Wasserstoffnetzes ist Ende 2026. Wichtig sind jetzt: Rahmenbedingungen für Wasserstoffnutzung und damit Wasserstoffverbrauch, Lieferangebote für Wasserstoff und Sicherung des Wasserstoffimports. Unterseer stellte auch dar, wie mit dem Aufbau eines CO2-Transportnetzes in Bayern die Nutzung von CO2, das auch weiterhin bei bestimmten Produktionen anfallen wird, sichergestellt wird. Auch hier wird der Raum Burghausen eine zentrale Rolle spielen.
Herr Thomas Plessnitzer von der RAG Austria erläuterte die Vorhaben in Österreich, mit denen die künftige Wasserstoffversorgung sichergestellt werden sollen. Zwei Erdgasspeicher sind bereits auf Wasserstoffspeicherung umgestellt; von diesen Speichern wird durch Umnutzung einer bestehenden Erdgasleitung Wasserstoff zum Knotenpunkt Haiming geliefert. Im Bereich der Verdichterstation wird eine neue Messstation gebaut und dort dann der Wasserstoff ins Kernnetz eingespeist. Bis Ende 2029 soll dies betriebsbereit sein. Im Umfeld der Wasserstoffspeicher wird auch ein Elektrolyseur errichtet, der Überschussstrom zur Herstellung von Wasserstoff nutzt. RAG Austria hat aber auch in Kooperation mit RWE Pläne zur Errichtung eines 100 MW-Kraftwerkes im Bereich Burghausen und würde am liebsten hier am Standort zusätzlich einen großen Elektrolyseur errichten. Dies wäre eine Konzeption mit Blick auf die Errichtung eines wesentlich größeren Wasserstoff-Kraftwerkes, um die von ChemDelta als notwendig erachtete Gesamtstromleistung für die Werke abzudecken.
Herr Bernhard Langhammer erläuterte als Sprecher der ChemDelta nochmals den mit der Studie Trans4in errechneten Energiebedarf für die notwendige Transformation bis 2050. Er legte dar, dass die dabei errechneten Mengen auf Annahmen und Daten aus dem Jahr 2019 beruhen. Jetzt haben sich einige Parameter geändert und auch das konjunkturelle Umfeld ist durch verschiedene Veränderungen anders geworden. Es wird deswegen die Studie überarbeitet. Dabei werden auch die Planungen für CO2-Nutzung durch eine entsprechende Netzstruktur und der Aufbau von Wasserstoffspeichern berücksichtigt. Zeitziel für die Neuauflage der Studie ist Mitte 2025.
Bei der Bundestagswahl am 23.2.2025 hatte Haiming mit 86,6% eine über dem Bundesdurchschnitt liegende Wahlbeteiligung. Das Zweitstimmenergebnis ergibt für CSU 44,1%, SPD 8,2%, Grüne 8,0%, AfD 20,4%, FW 8,2%, Linke 3,4%, FDP 2,8%, BSW 1,9%. Die meisten Erststimmen erhielt Stephan Mayer (48,8%), der für unseren Wahlkreis wiedergewählt wurde.
Bei einem Treffen im Bayer. Wirtschaftsministerium am 25.2.2025 wurde einem kleineren Kreis von beteiligten Firmen und den Kommunen Burghausen und Haiming die Studie zu einem Wasserstoffkraftwerk im Raum Burghausen und die Abschätzung des Bedarfs für Wasserstoffspeicherung vorgestellt. Für die notwendigen Komponenten Kraftwerk, Elektrolyse und Speicher geht man dabei von zwei Zeitszenarien aus: Sprintszenario bis 2032: Hier wird ein Wasserstoffkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 300 MW oder 500 MW im Inselbetrieb unter Nutzung Elektrolyseur und Speichern betrieben; beim Importszenario mit Zeitziel 2040 hat das Kraftwerk eine elektrische Leistung von 850 MW und die Versorgung wird über Leitungsimporte und Speicher sichergestellt. Aus der Studie ergibt sich, dass die Speicher und der geplante Elektrolyseur der RAG in Oberösterreich ausreichen, ein Kraftwerk mit einer Leistung bis 500 MW zu betreiben, ein von der Leistung her notwendiges 850 MW-Kraftwerk bedarf des Imports von Wasserstoff. Hier hat dann der Aufbau des Wasserstoffkernnetzes und die Anbindung nach Österreich über den Knoten Haiming wesentliche Bedeutung. In der Diskussion wurde deutlich, dass frühestens ab 2040 ein Kraftwerk mit einer Leistung von 850 MW ausschließlich mit Wasserstoff betrieben werden kann. Auch sind sich die Projektpartner einig, dass ein schrittweises, modulares Vorgehen erforderlich ist, also zunächst auch ein kleines Kraftwerk errichtet wird, das dann erweiterbar ist. Wesentlich ist dabei auch die Stromnetzinfrastruktur: Ein zunächst errichtetes 100-MW-Kraftwerk kann an das 110-kV-Netz angeschlossen werden, ein 500 MW-GuD-Kraftwerk braucht eine 380-kV-Anbindung. Auch der Platzbedarf erhöht sich dann von rund 1,5 ha auf ca. 8 ha. Die Stromnetzbetreiber Tennet und Bayernwerk sehen ein Gas-Wasserstoff-Kraftwerk als unbedingt notwendig für die Netzstabilität und auch die zweite 380-kV-Leitung ist unabhängig davon erforderlich. Seitens RWE wird in Zusammenarbeit mit RAG bereits konkret für ein kleineres Kraftwerk im Raum Burghausen geplant. Einig waren sich alle Beteiligten, dass durch Verbesserung der Kommunikation und aufeinander abgestimmte Raumplanung erhebliche Synergien gewonnen werden können. Es wird deswegen im Juni einen weiteren Energiegipfel in Burghausen geben, auf dem alle Infrastrukturvorhaben abgestimmt aufeinander vorgestellt und erörtert werden. Interessant ist auch eine Prognose des Vertreters des Kraftwerkbetreibers RWE: Im Jahr 2050 werden die erneuerbaren Energien den Strommarkt so stark durchdringen, dass ein Wasserstoffkraftwerk nur noch ein Notstromaggregat ist und in modularer Bauweise in der Größe reduziert sein kann.
Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Kreisklinik Burghausen eV am 27.2.2025 wurde einstimmig die Auflösung des Vereins beschlossen. Dies deswegen, weil es die Kreisklinik Burghausen nicht mehr gibt und damit der Förderzweck entfällt. Zukünftig sollen im ehemaligen Krankenhausgebäude Einrichtungen der ambulanten Medizin und Pflegeeinrichtungen untergebracht werden. Derzeit sind rund 60% der Räumlichkeiten an private Träger solcher Angebote vermietet, langfristig ist eine Vollbelegung geplant. Dazu will die Stadt Burghausen auch das Gebäude vom Landkreis kaufen und zur Verwaltung ist auch bereits das Kommunalunternehmen Medizinische Versorgung Burghausen gegründet worden. An diesen Träger der künftigen ambulanten medizinischen Versorgung geht auch das Vereinsvermögen von rd. 32.000 EUR.
Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Haiming am 6.3.2025 gab es eine herausragende Beförderung: Johann Auer wurde als Zeichen des Dankes und der Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenkommandanten ernannt. Ein besonderer Dank gebührt auch Uwe Winkler: Er hat über 20 Jahre an unserer Grundschule die Brandschutzerziehung gemacht. Ich habe ihm nach der Versammlung als Dank der Gemeinde dafür einen Gutschein für den Dorfladen übergeben.
Zum verlängerten Stichtag 13.3. ist zur Wahl des neuen Bürgermeisters am 4.5.2025 lediglich ein Wahlvorschlag eingereicht worden: Christian Szegedi aus Niedergottsau. Er wurde auf einer öffentlichen Ortsversammlung der CSU am 26.2.2025 von den CSU-Mitgliedern einstimmig nominiert.
Vom Tierschutzverein Altötting und Mühldorf, der das Tierheim Winhöring betreibt, bekommen wir jährlich einen Bericht über die aufgenommenen Fundtiere. Im Jahr 2024 waren es aus beiden Landkreisen 433 Fundtiere, zwei davon aus der Gemeinde Haiming. Ein Tier musste wegen der Verletzungen eingeschläfert werden, 1 Tier hat ein neues Zuhause gefunden. Die Fundtierpauschale, die jede Mitgliedsgemeinde bezahlt, beträgt jährlich 1,00 EUR pro Einwohner, für uns also 2.500 EUR.
Auf Anfrage des Bürgermeisters teilte Herr Richard Ranftl, der zuständige Betriebsingenieur Bau bei Verbund, zum Baufortschritt bei der Dammsanierung mit: Der zeitliche Verzug beträgt derzeit rund 2 Monate und liegt an den Schwierigkeiten beim Umgang mit dem PFAS-belasteten Boden. Es konnten aber alle den Hochwasserschutz betreffenden Maßnahmen durchgeführt werden und der Abschluss der Arbeiten ist für Ende April vorgesehen. In den kommenden zwei Wochen wird der Bau der Drainage abgeschlossen, gleichzeitig wird dem Abtransport des belasteten Materials begonnen. Es werden aber noch längere Zeit Haufwerke, die mit Folien abgedeckt sind, im Dammbereich verbleiben. Ab Anfang April werden die Deckschichten auf den Dammstraßen und den Dammkronen aufgebracht. Nach Räumung der Baustelle werden noch kleinere Restarbeiten durchgeführt, so z.B. die Montage von Leitplanken oder Geländern. Zur Fußgängerbrücke über den Sickergraben teilte Herr Ranftl mit, dass die Planung fertig ist, aber derzeit wegen der Kostenexplosion bei der Dammbaustelle wegen der PFAS-Belastung derzeit nicht gesichert ist. Er sagt aber auch: Ich bin aber guter Dinge, dass wir das trotzdem hinbekommen.
Bericht aus dem KommU
Am 10.03.2025 erfolgte die Abnahme der PV-Anlage mit Batteriespeicher an der Kläranlage. Die Anlage ist seit 23.01.2025 in Betrieb und seit letzter Woche ist auch der erweiterte Batteriespeicher aktiviert. Bei sonnigen Tagen hatten wir einen Autarkiegrad von 99 Prozent und damit noch einen Fremdbezug an Strom von ca. 2 kWh pro Tag. Der Verbrauch liegt bei täglich rund 350 kWh. Durch das Prozessleitsystem kann die Fahrweise stark optimiert werden und bringt ganz erstaunliche Erkenntnisse hervor. Für diese technische Lösung interessieren sich bereits zwei weitere Kläranlagenbetreiber. Die Haiminger Anlage wird als Referenzanlage verwendet.
Hinsichtlich Neubau Bauhof warten wir auf ein Laborergebnis.
Die Baumaßnahme „Ortsdurchfahrt Holzhausen (BA II) bis zur KR AÖ 24“ wurde ausgeschrieben und an die Firma TTB vergeben. Die Vergabesumme liegt leicht unter dem Betrag der Kostenschätzung. Im Zuge dieser Maßnahme wird als eigene Position die Straßenoberflächenentwässerung in der Salzachstraße mit gebaut.
Bericht aus AK Energie
Zur AK – Sitzung am 11.03.2025 waren Vertreter der Fa. Qair geladen. Diese stellten den aktuellen Arbeits- und Planungsstand vom Projekt Windpark vor. Der Genehmigungsantrag soll Ende März in einem ersten Schritt eingereicht werden. Gutachten zu Lärm, Schattenwurf, Brandschutz etc. folgen in weiteren Schritten. Die Windmessungen sind abgeschlossen und bestätigen die Werte des Windatlas.
Die Fa. Qair plant mit Windgeneratoren vom Typ Nordex 175 mit einer Nabenhöhe von 199m.
Für die Maßnahme werden ca. 29ha. Ausgleichsfläche benötigt, die mit dem Faktor 1:1 ausgeglichen werden müssen. Die Auswirkungen auf die Flora und Fauna wurden in einem aufwändigen Prüf- und Kartierungsverfahren begutachtet und dokumentiert. Z.B. wurde der Lebensraum von Haselmaus und Fledermaus kartiert und entsprechende Maßnahmen abgeleitet. U.a. zeitversetztes Roden der Bäume und Entstocken der Fläche sowie baumgenaue Dokumentation von Höhlenbäumen, um bei der Erstellung von Montage- bzw. Kranaufstellflächen auf diese Lebensräume Rücksicht nehmen zu können. Beteiligungskonzepte für die Bürger werden nach Feststellung der Gesamtkosten aufgelegt, dies wird voraussichtlich nach dem Genehmigungsbescheid sein.
Der AK sieht in der Flächenkonkurrenz von Windpark und Umspannwerk ein Problem und empfiehlt dem Gemeinderat eine intensive Kommunikation mit Tennet sowie ein Versagen der Genehmigung für Windanlagen, die in direkter Konkurrenz mit dem Umspannwerk stehen. Auf dem Gemeindegebiet Haiming sind die Anlagen HAI 19 und 21 betroffen. (Wolfgang Straubinger)
Energiewendeleitung: Prüfauftrag an Tennet
Der Arbeitskreis Energie hatte in zwei Sitzungen Vertreter von Tennet zu Gast, um sich intensiv mit den Planungen für die Energiewendeleitung ChemDelta von Simbach nach Burghausen und das im Raum Haiming-Burghausen geplante Umspannwerk zu befassen. In einer der Sitzungen waren auch Vertreter von Bayernwerk mit dabei, die das geplante Umspannwerk ebenfalls nutzen, um von dort teils bestehende, teils neue Umspannwerke mit 110 kV-Leitungen zu versorgen. Hinsichtlich des Umspannwerks, das mit einer Größe von 27 ha geplant wird, benennt Tennet zwei Suchräume: Im Staatsforst nördlich des Haiminger Industriegebietes (Suchraum 1) und auf freier Fläche zwischen Haiming und Viehhausen (Suchraum 2). Aus Sicht Tennet wird der Standort im Staatsforst priorisiert. Der Arbeitskreis hat jetzt in einer Beschlussempfehlung an den Gemeinderat sich kritisch mit den Suchräumen auseinandergesetzt, empfiehlt zwei weitere alternative Standorte zu untersuchen und verlangt für das Umspannwerk andere technische Lösungen, um den Flächenbedarf zu verringern.
Der Gemeinderat hat sich die Argumentation des Arbeitskreises zu eigen gemacht und lehnt mit einstimmigen Beschluss ein Umspannwerk im Suchraum 2 (nördlich Haiming) ab. Denn dieser Standort ist von den sog. Lastschwerpunkten, also den Umspannwerken bei den Endverbrauchern zu weit entfernt. Denn es müssten neben den drei 380 kV-Leitungen auch noch mindestens fünf 110 kV-Leitungen über eine weite Entfernung geführt werden. Dies wiederum ist wegen der Besiedlung nur über den Staatswald möglich, was zu einer großflächigen Beeinträchtigung führt. Durch ein Umspannwerk an diesem Standort würde landwirtschaftliche Fläche verbaut werden, was in einer Gemeinde, die durch die geografische Lage flächenmäßig stark eingeschränkt ist, zu einem erheblichen Flächendruck führen würde. Auch widerspricht das den Grundsätzen der Landesplanung für eine flächen- und ressourcensparende Planung. Letztlich führt ein Umspannwerk an dieser Stelle zu einer Zerstörung des Natur- und Landschaftsbildes im Niedergern.
Im konkreten Prüfantrag an Tennet fordert der Gemeinderat deswegen, auch noch einen alternativen Standort im Staatswald westlich der B 20 zu untersuchen. Denn bei diesem Standort müsste lediglich noch die Leitung aus Richtung Simbach über den Staatswald geführt werden und das Umspannwerk läge unmittelbar an der Trasse der 380 kV-Leitung Pirach – Tann. Alle abführenden 110 kV-Leitungen könnten auf kurze Distanz zu den Endverbrauchern geführt werden oder es könnten bereits bestehende Leitungstrassen genutzt werden. Deswegen hätte dieser Standort auch erhebliche Vorteile gegenüber dem Standort Suchraum 1 (nördlich Industriegebiet). Sollte aus unüberwindlichen Gründen ein Standort im Staatsforst nicht möglich sein, verlangt der Gemeinderat die Suche nach einem alternativen Standort im freien Bereich, der nahe an den Lastschwerpunkten liegt und bei dem die Stromzu- und Ableitungen nicht über den Staatswald geführt werden müssen.
Ein wesentliches Element des Prüfauftrages an Tennet ist die technische Konzeption für das Umspannwerk: Der große Flächenverbrauch ergibt sich durch die sog. Luftisolierung, also der zur Isolierung ausreichende Abstand der einzelnen Komponenten des Umspannwerkes. Hier fordert der Gemeinderat die Prüfung neuer, in der Entwicklung befindlicher und vor der Marktreife stehender SF6-freier GIS-Systeme. Deren Verwendung könnten den Flächenverbrauch erheblich reduzieren, auch wenn man ein sog. Hybrid-System verbaut. Empfohlen werden auch technisch unabhängige Methoden der Flächenreduzierung, z.B. durch geschicktes Anordnen der einzelnen Komponenten des Umspannwerkes, durch Verzicht auf Bevorratung von Erweiterungsflächen, durch gestaffelten Ausbau mit dem damit gewonnenen Zeitvorteil zur Nutzung neuer Techniken oder durch Kombination von Vorrichtflächen und Erweiterungsflächen.
Schließlich weist der Gemeinderat darauf hin, dass bei beiden Standorten im Staatswald zeitnah eine Abstimmung mit Qair hinsichtlich der Standorte geplanter Windkraftanlagen erfolgen muss, damit die notwendigen Sicherheitsabstände eingehalten werden können.
Der Gemeinderat verlangt von Tennet eine Stellungnahme bis 16.4.2025 und die Vorstellung und Diskussion des Prüfergebnisses im Rahmen eines angemessenen öffentlichen Forums. Alle Beschlüsse zu den einzelnen Prüfaufträgen fasste der Gemeinderat einstimmig.
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Haiming
Die Feuerwehr Haiming besteht seit 150 Jahren und feiert deswegen in diesem Jahr ihr 150-jähriges Gründungsfest. Dazu sind in einem großen Festzelt auf der Angererwiese vom 13.9.2025 bis zum Festsonntag am 21.9.2025 eine Reihe von Veranstaltungen geplant, zu denen auch Tausende von Besuchern erwartet werden. Von Seiten der Gemeinde ist dafür auch eine Genehmigung mit umfangreichen Auflagen erforderlich – die Einzelheiten wurden am 6.3.2025 in einem Sicherheitsgespräch mit Vertretern der Polizei und des Landratsamtes abgeklärt. Insbesondere für die Rauschmelderparty am 13.9. von 20.00 Uhr bis 3.30 Uhr und die LaBrassBanda Polka Party am 19.9. von 18.00 Uhr bis 3.30 Uhr sind Regelungen zum Einlass und zur Sicherheitswache notwendig. Da es sich dabei nicht mehr um ein laufendes Geschäft der Verwaltung handelt, braucht der Bürgermeister zum Erlass des Bescheids eine Zustimmung des Gemeinderates. Diese Zustimmung hat der Gemeinderat einstimmig erteilt.
Neue Gebühren für Grüngutentsorgung
Der Landkreis hat mit Rechtsverordnung im Jahr 1991 das Sammeln und Entsorgen pflanzlicher Abfälle, also Rasenschnitt, Laub, Fallobst und Baum- und Strauchschnitt, auf die Gemeinden übertragen. Seitdem betreibt die Gemeinde am Wertstoffhof auch eine Sammelstelle für Grüngut und erhebt auf der Grundlage einer Satzung dafür Gebühren. In früheren Jahren lag der Schwerpunkt der Anlieferung beim Rasenschnitt, der in Containern gesammelt und dann zur Kompostieranlage gefahren wurde. Baum- und Strauchschnitt wurde auf Haufen gelagert und dann einmal im Jahr gehäckselt und abgefahren. In den letzten Jahren geht die Anlieferung von Rasenschnitt zurück, wahrscheinlich wegen der Mähroboter und Rasenmulcher, dafür wird Strauchschnitt immer mehr. Dieser wird dann auch gleich in Container geworfen, da die Ablagerung auf großen Haufen zur Vermeidung von Sichersäften und aus Platzgründen nicht mehr möglich ist. Damit ist die Verdichtung des Materials durch Häckseln nicht mehr möglich und das in Container entsorgte Volumen von Grüngut ist stark gestiegen. Im Jahr 2024 wurden 60 Container mit einem Gesamtvolumen von 1.800 m³ entsorgt. Die Gesamtkosten dafür betrugen 29.629,66 EUR. Unter Einrechnung von anteiligen Personal- und Bewirtschaftungskosten betrugen die Gesamtausgaben für Grüngut 40.118,77 EUR. Noch nicht eingerechnet sind Maschinenkosten durch Verwendung gemeindeeigener Maschinen beim Befüllen der Container. Mit den derzeitigen Gebühren – 3,00 EUR pro m² Rasenschnitt, Laub und Fallobst und 3,50 EUR je m³ Strauchschnitt (Reisig) konnten Einnahmen von 7.644,50 EUR erzielt werden. Damit entstand im Jahr 2024 ein Defizit bei der Grüngutentsorgung von 32.474,27 EUR. Dies ist für eine Dienstleistung der Gemeinde, die durch Gebühren gedeckt werden soll, nicht hinnehmbar. Denn dann subventionieren Gemeindebürger, die diese Einrichtung nicht nutzen oder auch nicht brauchen, mit ihren Steuern diese Dienstleistung. Um eine Kostendeckung zu erreichen wäre eine Gebühr von 22.50 EUR pro m³ erforderlich; allein um die Entsorgung eines Containers mit 30m³ Volumen zu bezahlen (428,40 EUR), wäre eine Gebühr von 14,28 EUR pro m³ erforderlich. Damit wird deutlich, dass jeder Kubikmeter Grüngut, der nicht angeliefert, sondern vor Ort verwertet wird, der Gemeinde Geld spart. Es wird auch im Bauhof verstärkt darauf geachtet, dass geeigneter Baumschnitt für Hackschnitzel verwendet wird; bei Strauchschnitt ist das aber aus Qualitätsgründen nicht möglich. Nach einer umfangreichen Diskussion entschloss sich der Gemeinderat für eine deutliche Erhöhung der Anliefergebühr für Grüngut auf 12,00 EUR pro m³. Er folgte dabei auch dem Votum des Bauausschusses, der dieses Thema auch gründlich besprochen hatte. Die Gebührensatzung wird entsprechend geändert, die Erhöhung der Gebühr tritt zum 1.7.2025 in Kraft.
Zuschuss für Kauf eines Rasenmähers
Die Kirchenverwaltung braucht zur Pflege der Grünflächen im Friedhof und auch zur Unkrautbekämpfung auf den Kieswegen ein entsprechendes Gerät. Zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein soll ein Stiga „Park 500 WX“-Rasenmäher angeschafft werden. Es ist ein Benzin-Frontmäher mit Knickservolenkung. Zugleich wird ein Heckrechen beschafft, mit dem die Unkrautbekämpfung erfolgt. Die Beschaffung kostet 7.238 EUR und die Kirchenverwaltung beantragt bei der Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 1/3, also 2.388,54 EUR. Haushaltsmittel wurden dafür bereits eingeplant, da der Beschaffungsantrag schon letztes Jahr in Aussicht gestellt wurde. Der Gemeinderat hat deswegen dem Zuschussantrag zugestimmt.
Wolfgang Beier